Aug 14, 2020
Halbzeit in der ersten Geländephase des Aquatag-Projektes
Nach einer Corona-bedingten Verzögerung begannen im Juni die Geländeaufnahmen für das Projekt "Aquatag – Freizeitaktivitäten an Binnengewässern". In diesem Projekt sollen die Dynamik, Auswirkungen und Präferenzen verschiedener Freizeitaktivitäten an Binnengewässern quantifiziert und darauf basierend Managementansätze abgeleitet werden.
In einem Teilprojekt beschäftigen sich Mitarbeitende der Arbeitsgruppe mit der Frage, welche Belastungen von Seeökosystemen aus Freizeitbaden resultieren. Zu diesem Zweck wurden 10 Badestellen im Naturpark Dahme-Heideseen südlich von Berlin ausgewählt. Um einen Nutzungsgradienten abzubilden variieren die Untersuchungsflächen von versteckten Sandbuchten bis hin zu großen Liegewiesen im Kiefernwald. Die Badestellen werden den ganzen Sommer in regelmäßigen Abständen mit einem Laserscanner vermessen, um Veränderungen im Mikrorelief und der Vegetation zu erfassen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Hitzewochenenden, die zu großen Besucherströmen aus der nahegelegenen Hauptstadt führen.
Nach der Hälfte der Aufnahmen lässt sich feststellen, dass die lokale Bevölkerung sich sehr stark mit ihren Seen identifiziert und diese intensiv pflegt. Außerdem konnten wir unterschiedlich starke Schwankungen im Wasserspiegel der Seen beobachten. Eine weitere Beobachtung ist die große zeitliche Variabilität der Badenutzung an den Seen. Um Störungen der Erholungssuchenden zu vermeiden werden die Scans in den Nächten vor und nach den Wochenenden durchgeführt. Dennoch konnten zu jeder Tags- und Nachtzeit Badegäste und Erholungssuchende an den Badestellen angetroffen werden. Auch Gewitter hielten Hartgesottene nicht von ihrer Erfrischung ab.
Weitere Informationen zum Projekt finden sich unter https://aquatag.igb-berlin.de/.