09.09.2021
Mikrohabitate und Epiphyten-Vielfalt auf gepflanzten Rot-Eschen
Die gebietsfremde nordamerikanische Rot-Esche (Fraxinus pennsylvanica) gilt in naturnahen Lebensräumen als invasive Art. Als stresstolerante und attraktive Baumart wird sie jedoch zunehmend in Städten angepflanzt.
Im Rahmen des Projektes „Der Einfluss von Fraxinus pennsylvanica auf die Biodiversität von Elbe und Oder“ wurden an gepflanzten Rot-Eschen in Dessau-Roßlau und Dresden Epiphyten (Moose, Flechten) und Mikrohabitate (z.B. Höhlen, Kronen-Totholz) erfasst. Im Vergleich mit der einheimischen Gewöhnlichen Esche (Fraxinus excelsior) und der Stieleiche (Quercus robur) zeigen sich kaum Unterschiede in der Artenzusammensetzung und Artenzahlen von Moosen und Flechten. Mikrohabitate sind bei der Rot-Esche sogar viel zahlreicher ausgebildet als an den ähnlich großen (und mutmaßlich etwas älteren) Gewöhnlichen Eschen und Stieleichen. Somit ist der Einfluss der Rot-Esche auf epiphytische Moose und Flechten eher gering, während einheimische Tierarten von den zusätzlichen Habitatstrukturen in Städten sogar profitieren könnten.
Die Verwendung der Rot-Esche als Zierbaum kann somit nicht pauschal abgelehnt werden. Ihre Etablierung und Ausbreitung sollte jedoch weiter beobachtet und gegebenenfalls reguliert werden.
Zur Publikation:
Dittrich S, Thiem E, Albrecht BM, von Oheimb G (2021). Cryptogamic epiphytes and microhabitat diversity on non-native green ash (Fraxinus pennsylvanica Marsh., Oleaceae) in urban habitats. iForest 14: 393-399. - doi: 10.3832/ifor3739-014