11.07.2023
Neue Studie: Seeufervegetation doch resilienter gegenüber menschlichem Freizeitverhalten als angenommen?
Seen und ihre Ufervegetation sind reich an biologischer Vielfalt und bieten vielfältige Funktionen und Lebensräume für Fauna und Flora. Menschen werden von der landschaftlichen Schönheit dieser Ökosysteme und den Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten angezogen, die sie bieten. Die Nutzung von Seen für Freizeitaktivitäten kann jedoch zu Störungen der Vegetation führen, die die Integrität und Funktionalität der Uferbereiche bedrohen. Eine aktuelle Literaturstudie hat ergeben, dass die Auswirkungen der scheinbar harmlosen Aktivitäten Baden und Verweilen am Ufer auf die Ufervegetation nur unzureichend erforscht sind.
In dieser Studie wurde untersucht, wie sich die mit dem Baden verbundenen Ufernutzung auf die Struktur, Zusammensetzung und Vielfalt der Ufervegetation auswirkt. Die Vegetation wurde an 10 Badestellen und 10 angrenzenden Kontrollstellen im Naturpark Dahme-Heideseen (Brandenburg, Deutschland) erfasst. Darüber hinaus wurden Besucherzählungen durchgeführt.
Die Artenzusammensetzung und der Deckungsgrad der Kraut- und Strauchvegetation unterschieden sich zwischen den Bade- und Kontrollstandorten, aber alle Standorte wiesen einen hohen Anteil an Pflanzenarten auf, die nicht typisch für die Gemeinschaft sind. Die Vegetationsparameter korrelierten nicht mit den Besucherzahlen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die derzeitige Besucherintensität im Naturpark keine gravierenden Auswirkungen auf die Vegetation hat.
Originalveröffentlichung:
Meyer, Nora; Swiatloch, Anna; Dittrich, Sebastian; Oheimb, Goddert von (2023): Lakeshore vegetation: More resilient towards human recreation than we think? In: Ecology and Evolution 13 (7), e10268. DOI: 10.1002/ece3.10268.