PhD project Peter Rothe
Geographies of Edibility:
A spatial analysis of the sociopolitical, materialist, and individual determinants of the edibility of (vegan) foods.
Motivation
Die Produktions-, Vertriebs- und Konsummuster der menschlichen Ernährung haben einen enormen Einfluss auf das Funktionieren des Planeten und der menschlichen Gesellschaften. Einer der ältesten und stärksten Gegenentwürfe zum gegenwärtigen Modell der Massentötung und Ausbeutung von Tieren ist der Veganismus. In den letzten Dekaden hat sich in verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen eine intensive Beschäftigung mit diesem Phänomen entwickelt. Dennoch steht in weiten Teilen eine umfassende und tiefgreifende räumliche Auseinandersetzung mit der Thematik noch aus. Die Intention der vorliegenden Arbeit ist es, genau diesen räumlichen Blick auf die Funktionsweisen des Veganismus sowohl auf der systemischen als auch auf der individuellen Ebene zu erweitern.
Forschungsgegenstand
Die Arbeit soll untersuchen, wie die Idee der Essbarkeit (edibility) von Lebensmitteln, insbesondere von veganen Lebensmitteln, entsteht. Welche soziopolitischen, materiellen und subjektiven Einflussfaktoren bedingen unser Denken und Handeln in Bezug auf eine vegane Ernährungsweise und wie lassen sich diese im Raum verorten und analysieren? Darüber hinaus soll betrachtet werden, welche Rolle sowohl global agierende Konzerne als auch lokale, individuelle Strukturen spielen, wenn es darum geht, Lebensmittel salonfähig zu machen und die Akzeptanz und Durchsetzung von Ernährungsweisen zu fördern.
Ansatz
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird zunächst eine "systematische Literaturanalyse (SLR)" durchgeführt. Ziel dieser Analyse ist die Identifikation von Raumbezügen in den bis dato vorliegenden Veröffentlichungen zum Konzept der "Edibility". Nach Auswertung der Literatur sollen Lehrstellen der Diskussion über die Verräumlichung von "Edibility" herausgearbeitet werden, welche anschließend als Grundlage für die folgende Analyse dienen.