DFG Projekt - Löss in Zentralspanien
DFG: Äolianit-Bodensequenzen in Fuerteventura und Zentralspanien – Stadial- Interstadial-Abfolgen und klimazonale Unterschiede (FA 239/18-1)
Ziel des Projektes ist die Rekonstruktion Spätpleistozäner Umweltbedingungen anhand von Löss-Paläobodensequenzen in Zentralspanien. Das Spätpleistozän zeigt sich bisher im zentralspanischen Raum nur mangelhaft in Form von terrestrischen Archiven aufgelöst. Mächtige Sequenzen von Lössen und lössartigen Sedimenten im Tajo-Becken bürgen aufgrund ihrer Gliederung ein hohes Potential um diese Forschungslücke zu schließen. Im Blickpunkt stehen dabei primäre äolische Ablagerungen, welche direkte Rückschlüsse auf Prozesse und Zeitrahmen der äolischen Verblasung zulassen, sowie auch verlagerte Lösssedimente und Schwemmlössdecken, die ebenfalls auf Phasen erhöhter geomorphodynamischer Aktivität verweisen. Die diese Sequenzen gliedernden Paläoböden sollen genutzt werden, um klimatische, bzw. hygrische Gunstphasen zu detektieren.
Unmittelbares Ziel ist die sedimentologische und bodenanalytische Bearbeitung von mehreren Einzelprofilen, um ein Standartprofil für Lössablagerungen des oberen Tajo-Einzugsgebietes in Zentralspanien zu entwickeln. Für eine chronologische Absicherung sollen an stratigraphisch bedeutsamen Positionen Proben für Lumineszenzdatierungen entnommen und im Lumineszenzlabor des Lehrstuhls für Geomorphologie der Universität Bayreuth gemessen werden. Das erarbeitete Standartprofil soll die Grundlage für die Ableitung Spätpleistozäner Umweltbedingungen und Umweltwandel bieten. Insbesondere in einem Vergleich mit den Ergebnissen des Projektes FA239/14-1 zur Spätquartären fluvialen Dynamik des Flusses Jarama, welcher Gebiete mächtiger Lössauflagen entwässert, erhoffen wir uns die Möglichkeit, ein umfassendes und hoch aufgelöstes Bild der Spätpleistozänen Landschaftsentwicklung in Zentralspanien zu schaffen. Ein weiteres Augenmerk soll auf den Provenienzen der Lösssedimente liegen, um zwischen lokaler Verblasung und Ferntransport zu unterscheiden, sowie vorherrschende Windrichtungen zu detektieren.
Auf Fuerteventura werden Dünen-Paläobodensequenzen detailliert aufgenommen und mit vergleichbarer Analytik (detaillierte Umweltmagnetik, Biomarkeranalysen, Molluskenuntersuchungen etc.) wie in Zentralspanien untersucht. Ziel des gesamten Projekts ist es zu untersuchen, in wie weit die herausgearbeiteten Umweltfluktuationen in beiden Regionen korrelierbar sind und ob sich darin Stadial-Interstadial-Zyklen erkennen lassen.
Ansprechpartner: Daniel Wolf (), Christopher Roettig (), Dominik Faust ()
Laufzeit bis 2018 zusammen mit Lehrstuhl Geomorphologie , Uni Bayreuth (Prof. Dr. L. Zöller)
Gefördert durch DFG (seit 2012)
Kontakt:
Daniel Wolf
Loess-Palaeosol sequences as archives for late Pleistocene environmental conditions in central Spain
The aim of the project is to reconstruct Late Pleistocene environmental conditions by using loess-palaeosol sequences in central Spain. In this area information about the Late Pleistocene derived from terrestrial archives is rare. Huge sequences of loess and loess-like sediments in the Tagus Basin have a great potential to close this scientific gap. The focus is on original loess deposits (true loess), which allow direct conclusions about processes and time frames of the aeolian translocation. Furthermore, relocated loess sediments as well as alluvial loess are considered to detect periods of higher geomorphic activity. Included palaeosols are used to detect climatically or hygrally favourable periods.
The immediate objective is to study several sediment profiles by using a sedimentological and pedogenetic approach to develop a composite profile for the loess deposits of the upper Tagus catchment in central Spain. A chronological resolution is ensured by the OSL-dating of stratigraphically important positions. The compiled standard profile will be the basis to derive Late Pleistocene environmental conditions and environmental changes. Especially the comparison with the results of the project, dealing with Late Quaternary fluvial dynamics of the Jarama River that drains areas with huge loess accumulations, will facilitate the development of a high-resolution model of the Late Pleistocene landscape evolution in central Spain. A further focus will be on the provenances of the loess sediments to differentiate between the local component and long distance transportation, as well as to detect dominant wind directions.
Funded by DFG (since 2012)
Contact:
Daniel Wolf
References
Schäfer, I.K., Bliedtner, M., Wolf, D., Faust, D., Zech, R. (2016): Evidence for humids conditions during the last glacial from leaf wax patterns in the loess-palaeosol sequence El Paraíso, Central Spain. Quaternary International, in press.
Calvo, F.R., Sánchez, J., Acosta, A., Wolf, D., Faust, D. (2016): Granulometrical, mineralogical and geochemical characterization of loess deposits in the Tajo Basin. Quaternary International, in press.