Landschaftsentwicklung Mittelsachsen
Spätpleistozäne und holozäne Landschaftsentwicklung im Mittelsächsischen Lösshügelland
Das Mittelsächsische Lösshügelland wird insbesondere im Raum der Lommatzscher Pflege durch ein flachwelliges, hügeliges Relief charakterisiert, dessen prägnanteste Landschaftselemente durch klar voneinander abgegrenzte Dellensysteme definiert werden. Zwischen diesen Dellensystemen und der Elbe als Vorfluter vermitteln unterschiedlich stark eingetiefte Flusstäler. Inhalt der Arbeiten ist es:
1. die diesen Dellensystemen inhärente Morphodynamik qualitativ, wie quantitativ mit Hilfe hoch auflösender Kartierungen zu erfassen und die Verlagerungsintensitäten mittels Sedimentbudgetierungen modellhaft darzustellen. Zielstellungen sind dabei neben der Herausarbeitung von Art und Ausmaß der formenden Prozesse, die spätpleistozänen und holozänen Stadien der Reliefformung in Abhängigkeit von klimatischen Parametern und/oder Parametern der anthropogenen Landnutzung zu rekonstruieren und zudem weitere Steuergrößen auf ihren Einfluss hinsichtlich der Formungsintensitäten zu prüfen.
2. kolluviale Verfüllungen der Dellensysteme bodenchemisch und sedimentologisch zu untersuchen und mit Hilfe von OSL-Datierungen zeitlich aufgelöste Verfüllungsszenarien abzuleiten.
3. den Dellensystemen vorgelagerte Flusstäler mit Hilfe eines intensiven Bohrprogrammes stratigraphisch zu untersuchen, mit dem Ziel, charakteristische Muster fluvialer Dynamik zu erarbeiten.
Übergeordnete Zielstellung ist es, auf Grundlage unterschiedlicher Sedimentarchive ein umfassendes Bild spätpleistozäner und holozäner Landschaftsentwicklung für das Mittelsächsische Lösshügelland zu rekonstruieren. Die Erkenntnisse zur kolluvialen und fluvialen Dynamik sollen miteinander verschnitten und auf die Bedeutung innerer und äußerer Einflussgrößen untersucht werden. Desweiteren soll eine umfassende Sedimentbudgetierung erfolgen, um holozäne Sedimentflüsse quantitativ zu beschreiben und verschiedene Glieder einer Sedimentkaskade zu charakterisieren.
Kontakt:
Daniel Wolf
Late Pleistocene and Holocene landscape evolution in the Central Saxon loess area (Germany)
The Central Saxon loess area is characterized by a gently rolling relief with clearly defined dell systems (shallow valleys) serving as smallest and most distinctive landscape elements. Between those dells and the main receiving stream Elbe River several tributary streams incised into the loess hill-country to varying degrees. Aims of the works are:
1. to describe the morpho-dynamics of the dell systems in a qualitative and quantitative way by helps of high resolution field mapping. Sediment fluxes shall be modeled via sediment budgeting. Beside the identification of geomorphic processes, late Pleistocene and Holocene stages of relief development will be reconstructed with relation to parameters climate, human land-use and further influencing variables.
2. to investigate colluvial sediments inside the dell systems using soil-chemical and sedimentological methods and to provide a chronological resolution of colluviation processes by the help of OSL-dating.
3. to investigate the river network that mediates between the loess dells and the Elbe River by an intensive drilling program with the aim to identify characteristic fluvial dynamic patterns.
The overall aim is to obtain a comprehensive picture of late Pleistocene and Holocene landscape evolution for the Central Saxon loess area by bringing together different sediment archives. Particular attention regarding landscape dynamics shall be drawn to the importance of external forcing and human impact. A comprehensive sediment budget shall be compiled to characterize Holocene sediment fluxes as well as different traps of the sediment cascade.
Contact:
Daniel Wolf
References
Wolf, D., Faust, D. (2013): Holocene sediment fluxes in a fragile loess landscape (Saxony, Germany). Catena 103, 87-102.