Zusammenfassung DA Thomalla
Untersuchungen zur Anwendung von Sicad-Digsy-RAPS zur Randanpassung von Katasterkarten
Bearbeiter: Silke Thomalla
Das Programm Sicad-Digsy-RAPS zur Randanpassung von Katasterkarten im Zuge der Erstellung der Automatisierten Liegenschaftskarte wird, ebenso wie das Programm Sicad-Digsy-HOMAGE, in der sächsischen Vermessungsverwaltung seit geraumer Zeit zur geometrischen Verbesserung digitalisierter Katasterkarten eingesetzt. Bei der täglichen Arbeit mit dem Programm sind Fragen und Probleme entstanden, die einer intensiven Untersuchung bedurften und von allgemeiner Gültigkeit waren. Zwei ausgewählte Themenkomplexe sind: - Wirkung des Einflusses einzelner Modelle aus der Randanpassung - Einfluss der Passpunktverteilung auf die Randanpassung Die genannten Themenschwerpunkte wurden anhand eines Datensatzes digitalisierter Liegenschaftskarten sowie eines auf die Grundinformationen reduzierten, selbst in Sicad-Digsy geschaffenen, Modellverbandes untersucht. Da die Erfassung der analogen Liegenschaftskarten innerhalb von Blöcken, je nach dringlichstem Bedarf erfolgt, tritt des öfteren die Situation ein, dass an bereits mit RAPS und HOMAGE bearbeitete Gebiete neu digitalisierte Bereiche angeschlossen werden sollen. Nach der Randanpassung wurden Erscheinungen beobachtet, die, ausgehend von ihrer optischen Erscheinung, Kirscheneffekte genannt werden. Als Ursache der Kirscheneffekte wurde die Berechnung von Transformationsparametern für die ausgeschlossenen Modelle erkannt. Ausgehend von der fiktiven Anwendung dieser Transformationsparameter werden die Sollpunktlagen errechnet. Da die notwendige Transformation der ausgeschlossenen Modelle aber nicht stattfindet, befinden sich deren Randpunkte an der ursprünglichen Position, so dass zwischen zwei zusammengehörigen Randpunkten und der Sollpunktlage keine Gerade entsteht. Kirscheneffekte entstehen immer dann, wenn ein aus der Transformation ausgeschlossenen Modell noch nicht optimal im amtlichen Bezugssystem gelagert ist. Durch eine sich an die Randanpassung anschließende Homogenisierung wird die verhinderte Transformation im Bereich des Umringspolygons doch in gewissen Umfang durchgeführt. Die Randpunkte werden mit den unter der fiktiven Anwendung der Transformationsparameter errechneten Sollpunktlagen ausgetauscht. Durch die Restklaffenverteilung wird die Nachbarschaft des Randes von dessen Veränderung mit beeinflusst. In mit RAPS und HOMAGE bearbeiteten Gebieten werden zum gegenwärtigen Zeitpunkt bereits Fortführungvermessungen eingearbeitet. In diesen Fällen wird wiederum homogenisiert, um grafisch erzeugte Punkte gegen vermessene auszutauschen und somit auch die Geometrie der näheren Umgebung der realen Situation anzupassen. Beim Abschluss neu zu bearbeitender Gebiete führt die Vielzahl vorhandener vermessener Punkte zu einem Ungleichgewicht an Sollpunkten im Randanpassungsgebiet. Um diese entsprechend der Anweisung, dass Sollpunkte gleichmäßig im Randanpassungsgebiet verteilt vorliegen sollen, zu verhindern, müssten diese wieder aus dem Datenbestand entfernt werden und nach der Randanpassung wieder hinzugespielt werden. Es wurde herausgefunden, dass Vorhandensein eines Ungleichsgewichts an Sollpunkten einen Einfluss auf die Positionierung der Sollpunkte ausübt, dieser aber im Rahmen der erwarteten Genauigkeit der digitalisierten Liegenschaftskarten liegt. Desweiteren ist die Verwendung aller vorhandenen Sollpunkte von Vorteil, da der von ihnen beeinflusste Bereich sehr fest im amtlichen Bezugssystem gelagert ist und somit Kirscheneffekte verhindert werden.