Karsten Borch
Untersuchungen zum Einsatz von GPS-Verfahren im Festpunktfeld der Deutschen Bahn AG und bei der Aufmessung von Bahnanlagen
Bei der Deutschen Bahn AG werden GPS-Verfahren hauptsächlich zur Einrichtung von Festpunktfeldern und zur kinematischen Gleisvermessung von Strecken bis 160 km/h angewandt. Für Verdichtungsnetze (Punktabstand ca. 200 m) bzw. für die Gleisvermessung auf Hochgeschwindigkeitsstrecken kommen dagegen aufgrund höherer Wirtschaftlichkeit und besserer Genauigkeiten überwiegend terrestrische Verfahren wie der Trassennahe Polygonzug oder die kinematische Gleisvermessung mittels spurzentrierten Systemen zum Einsatz. Für lokale bis kleine regionale Festpunktfelder erfolgt die Datumsfestlegung in der Regel über TP's der Landesvermessung, welche jedoch häufig nicht für die GPS-Messungen geeignet sind. Befindet sich das einzurichtende Festpunktfeld innerhalb einer homogenen Referenzstationsschleife. so können für diese TP's virtuelle Referenzstationen als Ergebnis der Referenzstationsvernetzung erzeugt und die Festpunktfelder über diese bestimmt werden. Bei gleicher bzw. leicht besserer Genauigkeit erhöht sich so die Wirtschaftlichkeit. Ähnliche Ergebnisse sind auch durch den Einsatz virtueller Basislinien zwischen SAPOS-Stationen und Referenzpunkten der Hierarchiestufe C des ETRS89 erzielbar, wobei die Beobachtungen der Neupunkte über die SAPOS-Stationen ausgewertet werden. Somit erfolgt ein direkter Anschluss an das ETRS89, welches auf lange Sicht dem Ziel der Deutschen Bahn AG entspricht. Sollen Bahnanlagen, wie z.B. Bahnübergänge aufgemessen werden, so treten bei der Echtzeitaufmessung mittels RTK noch Probleme auf, die auf fehlende Vorrichtungen und Abschattungen zurückzuführen sind. Die erforderlichen Genauigkeiten sind jedoch unter optimalen Bedingungen bei doppelter Punktbesetzung erreichbar.