11.01.2016
Neuer Datensatz terrestrischer Schwereanomalien in der Antarktis veröffentlicht
In internationaler Zusammenarbeit unter Federführung von Dr. Mirko Scheinert wurde erstmalig ein kontinentweiter Datensatz terrestrischer Schwereanomalien für die Antarktis veröffentlicht.
Aufgrund der kontinentalen Ausdehnung, der Unzugänglichkeit und der oftmals lebensfeindlichen Umweltbedingungen ist die Messung terrestrischer Schweredaten in der Antarktis eine große Herausforderung. Direkte Messungen lassen sich nur sehr schwer und lückenhaft realisieren. Flugzeuggestützte Messungen stellen daher die einzige Methode zur Beschaffung der notwendigen Daten dar.
Mittlerweile basiert der gegitterte Datensatz auf 13 Millionen Datenpunkten, die eine Fläche von 10 Millionen km2 und damit 73% des Antarktischen Kontinents, abdecken. Der neue Datensatz ermöglicht moderne wissenschaftliche Anwendungen in Geodäsie und Geophysik, so zur Ableitung hochauflösender Schwerefeldmodelle und zur Erforschung der Lithosphärenstruktur und geologischen Evolution der Antarktis.
Der Datensatz und der wissenschaftliche Hintergrund werden durch eine Publikation "New Antarctic Gravity Anomaly Grid for Enhanced Geodetic and Geophysical Studies in Antarctica" in der renommierten Zeitschrift "Geophyscial Research Letters" im Detail beschrieben, die am 8. Januar 2016 online veröffentlicht wurde ( Publikation / Daten ).