Schwerpunkte in der Forschung
Der Anstieg des Meeresspiegels, Schmelzen des Eises der Gebirgsgletscher und Eisschilde – die Umverteilung von Massen im System Erde stellt eine zentrale Fragestellung der moderne Erdsystemforschung dar. Dabei müssen die einzelnen Prozesse, die in den unterschiedlichen Teilsystemen ablaufen – auf der Erdkruste, in den Ozeanen, im Erdinneren, … - erkannt und verstanden werden. Die Geodäsie leistet hierbei einen entscheidenden Beitrag, indem sie einzelne Vorgänge beobachten und messen kann. Mit Hilfe moderner Satellitenverfahren ist es heute möglich, auch kleine Veränderungen an der Erd- und Ozeanoberfläche zu vermessen und diese über fast die gesamte Erdoberfläche und über einen langen Zeitraum zu dokumentieren.
Unsere Forschung an der Professur für Geodätische Erdsystemforschung ist stark auf die Polargebiete fokussiert. Wie viel Eis schmilzt in Grönland und in der Antarktis? Wie verändern sich die Oberflächenhöhen des grönländischen und des antarktischen Eisschildes? - Dies sind Fragen, die auch an der Dresden beantwortet werden. Dabei nutzen wir die Beobachtungen unterschiedlicher Satellitenmissionen.
Doch nicht allein die Beobachtung der Erde aus dem All kann die Frage nach millimetergroßen Veränderungen an der Erdoberfläche beantworten. Auf häufigen Feldkampagnen begeben sich Forscher und Forscherinnen der TU Dresden regelmäßig auch selbst nach Grönland und in die Antarktis und nehmen Messungen vor Ort vor. Mit Hilfe der so gewonnenen Daten können schließlich die Satellitenbeobachtungen überprüft und verbessert werden.
Bei vielen dieser Expeditionen begleiten uns auch Studentinnen und Studenten der Geodäsie. Unter oft rauen Bedingungen sind oftmals Improvisationstalent und manchmal einfach Durchhaltevermögen gefragt – am Ende stand jedoch stets eine glückliche Heimkehr mit einem Schatz geodätischer Messdaten und unvergesslichen Erinnerungen.