Jahn, Lydia (2012)
Thema
Durchführung und Auswertung von Faulungsversuchen mit Zentrat aus der Abpressung von Bioabfällen
Aufgabenstellung
Für den Betrieb der anaeroben Schlammstabilisierung einer kommunalen Kläranlage ist die Maximierung der Faulgaserzeugung wichtige Zielfunktion. Dabei kann durch die Annahme verwertbarer Co-Substrate das Biogaspotential gesteigert werden. Bei der Abpressung von Bioabfällen wird i. Allg. ein Zentrat gewonnen, welches als organisches Substrat für kommunale Faulungsreaktoren geeignet erscheint.
Die Diplomarbeit hat zur Aufgabe eine Charakterisierung von derartigen Zentraten durchzuführen und in kleintechnischen Faulungsversuchen die Eignung als Co-Substrat zu testen. Dazu sind mehrere Reaktoren mit unterschiedlichen Raumbelastungen und Zugabemengen des Zentratwassers sowie Referenzreaktoren zu betreiben. Die Biogaserträge und die Wirkungsgrade des Umsatzes an organischer Substanz sind dabei zu ermitteln. Eigenschaften, die zu einer Einschränkung des Einsatzes führen, sind auszuweisen. Die Ergebnisse sind im Hinblick auf den Einsatz in einer Großanlage zu interpretieren.
Autorenreferat
Im Hinblick auf eine effiziente Nutzung kommunaler Faultürme besteht die Möglichkeit der Mitbehandlung von energiereicher Pressflüssigkeit aus Bioabfällen. Die Abbaubarkeit des Presszentrates bildet die Voraussetzung für diesen anaeroben Verwertungsweg. Die bearbeitete Diplomarbeit konzentrierte sich auf die Charakterisierung des Gärverhaltens von Bioabfallzentrat zur Beurteilung der Eignung der Pressflüssigkeit als Co-Substrat für die Kläranlage Dresden-Kaditz. Durch labortechnische Versuche wurde der Betrieb der Faulung mit Co-Vergärung für zwei Presszentrate verschiedener Firmen nachgestellt. Es wurden die Biogaserträge der Pressflüssigkeiten sowie deren Abbaugrade ermittelt. Des Weiteren Aussagen zum Entwässerungsverhalten und zum Gärrestanfall getroffen. Die Auswertung verschiedener Pressversuche für Bioabfall der Stadt Dresden ergab Erkenntnisse zum Wirkungsgrad der Presstechnik sowie dem Durchsatz und diente letztendlich zur Einschätzung der Wirtschaftlichkeit in Bezug auf eine großtechnische Umsetzung.
Betreuung
Dipl.-Ing. M. Hentze | Stadtentwässerung Dresden GmbH |
Dipl.-Ing. N. Günther Dr.-Ing. V. Kühn |
TU Dresden / ISI TU Dresden / ISI |