Labor Bahnbau
Das Labor Bahnbau an der Professur für Gestaltung von Bahnanlagen besteht seit 2013 und hat sich spezialisiert auf die Forschung an Oberbaukomponenten und –systemen von Schienenbahnen. Dafür werden auch Zulassungsprüfungen durchgeführt. Als Laborausrüstung stehen eine servohydraulische Prüfmaschine und ein statisches Prüfportal mit hydraulischer Belastungseinrichtung zur Verfügung.
Labor Bahnbau
Mit dem Einbau und der Inbetriebnahme der servohydraulischen Prüfmaschine ZWICK HB 160 (max. Prüfkraft 160 kN) im Jahr 2015 ist die Voraussetzung für Laborexperimente zur Grundlagenforschung an Gleis- und Weichenkonstruktionen gegeben. Diese Experimente sind eine unerlässliche Voraussetzung, um mechanische Modelle der Belastbarkeit zu verifizieren und zu kalibrieren. Flankiert wird dies durch Messungen unter fahrenden Zügen im Gleis zur Ermittlung der dynamischen Belastung. So kann die Sicherheit der Gleis- und Weichenkonstruktionen als Quotient aus Belastung und Belastbarkeit bestimmt werden. Aktuelle Arbeiten befassen sich mit dem Lastabtragungsverhalten der Schotterbettung.
Darüber hinaus können nun alle vorgeschriebenen statischen und dynamischen Versuche an Oberbaukomponenten und Systemen abgedeckt werden. Dazu gehören z.B. alle Prüfverfahren für Schienenbefestigungssysteme nach DIN EN 13481 und DIN EN 13146, insbesondere die Ermittlung der statischen und dynamischen Steifigkeiten von Schienenstützpunkten sowie Dauerschwingversuche. Statische und dynamische Prüfungen von elastischen Zwischenlagen nach DBS 918 235 sind ebenso möglich.
Die erforderlichen Vorversuche an den Schienenstützpunkten nach DIN EN 13146, wie die Bestimmung der Spannkraft, Ermittlung des Durchschubwiderstandes in Längsrichtung und Ermittlung des Verdrehwiderstandes, können mit dem dafür speziell konzipierten statischen Portal mit hydraulischer Belastungseinrichtung (max. Last 100 kN) durchgeführt werden.
Darüber hinaus gehende erforderliche Versuche an Schienenbefestigungssystemen nach DIN EN 13146 wie z.B. Auswirkung von starken Umwelteinflüssen, Versuche unter besonderen Klimabedingungen, Bestimmung des elektrischen Widerstandes bei Beregnung können in Kooperation mit der Fakultät Maschinenwesen, der HTW Dresden bzw. externen Firmen durchgeführt werden.
Sämtliche Vorbereitungen für in-situ-Versuche (Versuche im Betriebsgleis) wie erforderliche Anpassungen und Tests am Messaufbau sowie die Zusammenstellung der Ausrüstung können im Labor Bahnbau unter Nutzung der eigenen Werkstatt erfolgen.
Für die Messdatenerfassung- und –auswertung steht eine umfangreiche Messtechnik- und Softwareausstattung zur Verfügung, u.a.:
- Messverstärker HBM DMCplus, QuantumX MX840A, Spider8
- Sensoren für die Erfassung aller mechanischen Messgrößen (Kraft, Weg, Beschleunigung, Drehmoment, Dehnung…) und Temperaturen
- Software NI DIAdem, HBM CatmanAP, FlexPro
Dipl.-Ing. (FH) Stefan Dehne ( Tel. 0351 46336544 / )
Dipl.-Ing. Lukas Benedikt Schumacher ( Tel. 0351 46336557 / )