24.06.2021
mFUND-Verbundprojekt ScoNe: E-Tretroller in Dresden - Welche Wege werden genutzt?
Dresden, den 24. Juni 2021
Die Nutzung des E-Tretrollers in Deutschland wird bisher nur wenig analysiert. Für Stadt- und Verkehrsplanung sind insbesondere die Routenwahl der Nutzerinnen und Nutzer, aber auch Erkenntnisse zu möglichen Konfliktpunkten mit dem Radverkehr von Interesse.
Das Verbundprojekt ScoNe möchte dazu beitragen, diese Lücke zu füllen und E-Tretroller-Nutzungsdaten hinsichtlich ihrer Verwendbarkeit für Routingmechanismen untersuchen.
Das Projekt wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit insgesamt 105.109 Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert mit einer Laufzeit von Juni 2021 bis Mai 2022. An der Projektdurchführung beteiligt sind: die Professur für Verkehrspsychologie der TU Dresden, die Professur für Verkehrsökologie der TU Dresden, sowie das Start-Up Cycface GmbH, ein Spin-Off-Unternehmen der TU Dresden.
In einem ersten Schritt werden für den Anwendungsfall der Stadt Dresden Nutzungsdaten beschafft, verarbeitet und Routen aus den Datenpunkten (Start-/Endpunkte) abgeschätzt. Aufbauend auf den gewonnenen Routen werden im Abgleich mit vorliegenden Radverkehrsdaten Begegnungs- und Konfliktpunkte von Radverkehr und E-Tretrollern ermittelt. „Die Nutzung gemeinsamer und begrenzter Infrastruktur durch immer mehr heterogene Akteure muss in der zukünftigen Verkehrsplanung einen hohen Stellenwert einnehmen“, sagt Sven Lißner, Projektverantwortlicher der Professur für Verkehrsökologie.
In dem auf ein Jahr angelegten Projekt ist daneben eine umfassende empirische Studie mit E-Tretrollern in Dresden geplant. Innerhalb der Studie wird eine Datenbasis tatsächlich gefahrener Routen von E-Tretroller-Fahrerinnen und Fahrern erstellt. „Dadurch, dass wir den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nur ihr Fahrtziel, aber nicht die Strecke vorgeben, nähern wir uns der Realität des Fahrens im täglichen Straßenverkehr - auch hier steht man immer wieder vor der Entscheidung, welche Route man fährt. Gleichzeitig können wir im Anschluss an diese Fahrten durch Befragungen den Gründen für bestimmte Routenwahlentscheidungen näherkommen.“ so Dr. Madlen Ringhand, Projektverantwortliche der Professur für Verkehrspsychologie. In einem letzten Schritt werden die geschätzten Routen mit den tatsächlich beobachteten Routen verglichen und es wird eine abschließende Bewertung der Nützlichkeit der E-Tretroller-Nutzungsdaten im verkehrsplanerischen Kontext vorgenommen.
Weitere Informationen zum Projekt sind auf den Seiten des BMVI zu finden:
https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/DG/mfund-projekte/scone.html
Der Termin für das Kick-Off-Treffen und Möglichkeiten zur Teilnahme an der empirischen Studie werden auf der Projektseite der Professur für Verkehrspsychologie bekanntgegeben:
https://tu-dresden.de/bu/verkehr/ivs/vpsy/forschung/projekte-aktuell/scone
Über den mFUND des BMVI:
Im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND fördert das BMVI seit 2016 datenbasierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte für die digitale und vernetzte Mobilität 4.0. Die Projektförderung wird ergänzt durch eine aktive fachliche Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Forschung und durch die Bereitstellung von offenen Daten auf dem Portal mCLOUD. Weitere Informationen finden Sie unter www.mfund.de
Projektkontakt:
TU Dresden
Professur für Verkehrspsychologie
Dr. Madlen Ringhand
+49 351 463 36517