04.05.2023
Start von fünf neuen Forschungsprojekten
Seit Beginn des Jahres konnten mit Beteiligung der Professur Informationstechnik für Verkehrssysteme (ITVS) fünf neue Forschungsvorhaben erfolgreich beantragt und gestartet werden. Mehr Details zu den Projekten finden sich auf den verlinkten Seiten zu den Forschungsprojekten auf unserer Website.
INTACT
INTACT realisiert eine transparente Kommunikation zwischen Flugzeug- und Bodensystemen (Gate) für eine Vielzahl von Anwendungen und Diensten. Somit wird eine integrierte Digitalisierung für die genannten Bereichen ermöglicht.
ITVS entwickelt sensorische Lösungen für Passagier- und Airline-orientierte Passagierabfertigungskonzepte in der vernetzten Flugzeugkabine der Zukunft. Durch eine Informationsverarbeitung über Hochtechnologieansätze, verknüpft mit KI-/ML-gestützten Analyseansätzen, wird mit den Verbundpartnern eine Verbesserung von Komfort und Effizienz angestrebt und ein pandemiegerechtes Flugzeugboarding entwickelt und validiert. Die resultierende effiziente digitale Wertschöpfung ist ein bedeutender Faktor für den Luftverkehrsstandort Deutschland.
PHYSICS
Das Forschungsvorhaben PHYSICS (PHY Security Innovations for Communication Systems) adressiert die Physical Layer Security (PLS) von 5G/6G durch neuartig entwickelte und integrierte Erkennungs-, Mitigations- und Kompensationsstrategien. ITVS entwicklet Verfahren der Real-time Channel Estimation erlaubt durch die Auswertung verschiedener Signalparameter und Machine Learning (ML) Verfahren auf PHY Ebene Angreifer zu erkennen. Durch Beamforming kann der Angriff durch Sniffer mitigiert werden. Zur Kompensation eines Angriffs durch einen Störsender (Jamming und RF-Spoofing) im gleichen Frequenzband wird im Vorhaben das Technology Handover zu Optical Wireless entwickelt. Die Vorteile der Light Fidelity (Li-Fi) Datenübertragung in Bezug auf Sicherheit kann so nahtlos durch Bereitstellung eines isolierten, abhörsicheren Kanals in 5G/6G Kommunikationsnetze integriert werden. Erprobt und demonstriert werden die entwickelten Verfahren zur PLS im Bereich des Vernetzen Fahrens und der Vehicle-to-everything (V2X) Kommunikation. PHYSICS wird gefördert vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bis Ende 2024.
V2X4All
Die aktuelle Umsetzung von digitalisierten Verkehrssystemen mit vernetzter Kommunikation zeigt, dass besonders gefährdete Verkehrsteilnehmer (engl.: vulnerable road users; VRU) wie Fußgänger, Radfahrer u. dgl. sowie speziell auch der ÖPNV in diesem verbundenen System wenig berücksichtigt wird und es aktuell auch keinen Ansatz für einen ganzheitlichen Datenaustausch gibt.
Ziel des Vorhabens ist es, die drahtlose Vernetzung von unterschiedlichen Verkehrsträgern und Nutzergruppen miteinander zu realisieren. Dabei ist die Verwendung drahtloser Zugangstechnologien im Verkehrskontext (engl. vehicle-to-everything; V2X) in Kombination mit bestehenden Funktechnologien für eine interaktive V2X-Anwendung mit einheitlichem Datenaustausch durch bereits existierende Protokolle Inhalt des Projekts.
LCX4Rail
Die lückenlose Bereitstellung von Kommunikationsdiensten für Schienenfahrzeuge ist zum einen eine Voraussetzung für attraktiven Schienenpersonenverkehr und legt zum anderen die Grundlage für automatisierte Betriebsverfahren im Bahnverkehr. Die geografischen Anforderungen der Streckenführung (Täler, Tunnel) erfordern bei klassischen Vernetzungslösungen jedoch eine hohe Zahl an Basisstationen oder Repeatern. An dieser Stelle liegt der Ansatzpunkt des Projekts LCX4Rail. Leckwellenleiterkabel (engl. leaky coaxial cables, LCX) ermöglichen eine zuverlässige Funkversorgung entlang eines linienförmigen Korridors und sind daher in besonderem Maße für die topologischen Anforderungen im Bahnverkehr geeignet.
Im Rahmen der Förderlinie "Wandel durch Innovation in der Region (WIR!)" des Bundesministerium für Bildung und Forschung werden am Smart Rail Campus in Annaberg-Buchholz Technologien im Innovationsfeld Intelligenter Schienenverkehr (Smart Rail) entwickelt und getestet. Im diesem Rahmen werden im Projekt LCX4Rail innovative Anwendungen der Leckwellenleiter (LCX)-Technologie im Bahnverkehr untersucht.
IDEA
Das Projekt "Innovative Depotautomatisierung (IDEA)" hat das Ziel, die automatische Steuerung von Fahrzeugen in Bus-Depots zu erforschen und die erarbeiteten Lösungen mit realen Fahrzeugen in einer Laborumgebung zu erproben und zu validieren. Projektpartner sind die MRK Management Consultants GmbH sowie das Softwareunternehmen PSI Transcom GmbH aus Berlin. Das Projekt IDEA hat eine Laufzeit von 21 Monaten und wird im Rahmen der Richtlinie zur Förderung innovativer Netztechnologien im Mobilfunk InnoNT mit insgesamt 3 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.