25.10.2018
Präsentation auf der European Transport Conference 2018
Auf der diesjährigen European Transport Conference in Dublin, die jährlich von der Association of European Transport ausgerichtet wird, präsentierte Benjamin Maas vom Zentrum Car Business Management Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt zur nachfrageorientierten Entwicklung von kombinierten Mobilitätsangeboten.
Insgesamt 600 Teilnehmer aus zahlreichen Ländern nahmen an der internationalen Konferenz teil und präsentierten in über 300 Vorträgen aktuelle Forschungsergebnisse aus allen Bereichen der Mobilitätsforschung. Das Zentrum Car Business Management, vertreten durch Benjamin Maas, stellte dabei die Ergebnisse einer Umfrage vor, die im vergangen November und Dezember in Dresden durchgeführt wurde. Über 400 Probanden beteiligten sich an der Umfrage und gabe ihre individuellen Präferenzen in Bezug auf kombinierte Mobilitätsangebote an. Diese Kombinationen waren anhand der verfügbaren Verkehrsträger zusammengestellt und umfassten Kontingente für den ÖPNV, Car Sharing, Bike Sharing und Taxi. Mittels einer Conjoint Analyse konnte im Anschluss ermittelt werden, welche Komponenten der Mobilitätsangebote den größten Einfluss auf die Präferenzen der Nutzer hatte. Durch eine Clusteranalyse konnten die Probanden zudem spezifischen Nutzergruppen zugeordnet werden, die homogene Anspräche an die Mobilitätspakete haben. Dadurch wird die Angebotserstellung für die Anbieter deutlich vereinfacht.
In der Analyse zeigte sich die herausragende Bedeutung des ÖPNVs für die Mobilitätspakete. Alle identifizierten Mobilitätstypen bevorzugten Pakete, in denen zumindest ein Nutzungskontingent für den ÖPNV enthalten ist oder ein Monatsticket zur freien Nutzung. Durch die Ergänzung des ÖPNVs um weitere Komponenten wie Car Sharing, Bike Sharing oder Taxi konnten für jeden Mobilitätstypen bei angepassten Preisen die realisierten Nutzenwerte erhöht werden, die Pakete waren also attraktiver als die Einzelangebote der Anbieter, da sie verschiedene Verkehrsträger vereinten. Die Ergebnisse unterstützen somit den Grundgedanken von Mobility-as-a-Service, dass durch die Vernetzung von verschiedenen Mobilitätsangeboten die Attraktivität geteilter Mobilität gesteigert werden kann. Kombinierte Mobilitätspakete können so einen Beitrag zu autofreien bzw. verkehrsreduzierten Städten liefern.
Die Konferenz in Dublin bot zahlreiche Möglichkeiten sich mit anderen Forschern und Praxispartnern auf dem Gebiet der Mobilitätsforschung auszutauschen. Bestimmendes Thema war die Reduktion von motorisiertem Inidividualverkehr in Städten und auf welchen zahlreichen Wegen dieses erreicht werden kann. Das Auto als Transportmittel mit den größten Freiheitsgraden wird jedoch auch in der Zukunft noch die maßgebliche Rolle in der inidviduellen Mobilität spielen, wenngleich sich Nutzungs- und Besitzszenarien massiv ändern werden.