Forschungsaufenthalt in Portsmouth
Olga Tcaci (Professur für VWL, insb. Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung) absolvierte von Ende Januar bis Ende März 2024 einen Forschungsaufenthalt an der Universität in Portsmouth. Im nachfolgenden Interview berichtet sie darüber.
Wo warst Du während Deines Forschungsaufenthalts zu Gast und für wie lange?
Auf Einladung von PhD Ali Sina Önder verbrachte ich von Ende Januar bis Ende März 2024 etwas mehr als zwei Monate an der University of Portsmouth, Faculty of Business and Law. Ali Önder ist Dozent an der Universität Portsmouth, spezialisiert auf angewandte Mikroökonomie und Wissenschaftsökonomie, und hat Forschungsartikel in führenden Wirtschaftszeitschriften veröffentlicht.
Wie ist der Forschungsaufenthalt zustande gekommen? Wie viel Zeit ist von der ersten Idee bis zur Umsetzung vergangen? Gab es Hürden bei der Planung des Aufenthaltes?
Die erste Begegnung mit Ali fand statt, als er seine aktuelle Forschungsarbeit im Rahmen des von der Fakultät Wirtschaftswissenschaften organisierten Brown Bag Seminars im letzten Wintersemester vorstellte. Danach begannen wir unsere Zusammenarbeit an unserem aktuellen Projekt, in dem wir die Rolle von Innovationskomplementaritäten bei der Gestaltung der Wirtschaftsleistung westdeutscher Landkreise nach der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 analysieren. Unsere Arbeit wurde zwar durch regelmäßige Online-Treffen fortgesetzt, aber nichts ist mit der Qualität eines persönlichen Austauschs zu vergleichen. Vor und während meines Forschungsaufenthaltes an der University of Portsmouth war Ali eine unglaubliche Unterstützung bei organisatorischen Fragen.
Darüber hinaus bin ich sehr dankbar, dass die Finanzierung durch das Förderprogramm Internationalisierung an der TUD ermöglicht wurde.
Was kannst Du uns über Deinen Aufenthalt in Portsmouth erzählen? Wie hat die Zusammenarbeit mit Ali Sina Önder funktioniert?
Mein Forschungsaufenthalt in Portsmouth war unglaublich inspirierend, wenn auch manchmal herausfordernd, aber auch sehr beglückend. Gleich zu Beginn meines Forschungsaufenthalts kam unser Co-Autor Prof. Dr. Sascha Schweitzer für eine Woche zu uns nach Portsmouth. Wir hatten die Gelegenheit, ein Brainstorming durchzuführen und ausführlich über unsere aktuellen und zukünftigen Forschungsprojekte zu diskutieren. Für mich als Doktorandin ist es unglaublich motivierend, mit so erfahrenen Wissenschaftlern zusammenzuarbeiten. Während meines Forschungsaufenthalts hatte ich die Möglichkeit, verschiedene Forschungsprojekte, die Teil meiner Dissertation sind, zu präsentieren und wertvolles Feedback zu erhalten. Es war eine Herausforderung, vor einer Gruppe von Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Forschungsbereichen zu sprechen. Gleichzeitig lernte ich die Schönheit des Einfachen kennen, denn manchmal sind die besten Ideen die, die einfach zu erklären sind.
Neben der Forschung hatte ich auch die Gelegenheit, einen Teil der Vorlesung von Ali zu übernehmen und die Pionierforschung eines Bachelor-Studierenden im Bereich der Innovationsökonomie zu präsentieren. Dies war eine wunderbare Erfahrung, die mich einmal mehr von der Bedeutung einer forschungsorientierten Lehre überzeugt hat. Insgesamt war der Forschungsaufenthalt an der University of Portsmouth eine sehr produktive Zeit, in der ich durch die täglichen sozialen Interaktionen mit Kolleg:innen Erfahrungen sammeln konnte.
Welche Erfahrungen nimmst Du mit zurück nach Dresden?
Neben der wertvollen beruflichen Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Ali habe ich auch einen Einblick in das britische Universitätssystem, einschließlich der Promotionsprogramme, gewonnen. Ich habe gelernt, dass Doktorand:innen im Vereinigten Königreich im Vergleich zu deutschen Doktorandenprogrammen mehr in Eigenregie arbeiten. Auf der anderen Seite wird man als Doktorand:in in Deutschland zur Zusammenarbeit ermutigt. Hier können beide Systeme voneinander lernen, was ein Zweck solcher Forschungserfahrungen ist. Insgesamt war diese Erfahrung nicht nur akademisch bereichernd, sondern auch persönlich ein Gewinn, und es wurden dadurch hoffentlich starke Bindungen geknüpft.