20.10.2023
Versorgungslücken schließen: Wie Gesundheitsnetze im ländlichen Raum erfolgreich sein können
Schon heute drohen in einigen strukturschwachen Regionen Deutschlands große Lücken in der medizinischen Versorgung – und unter dem Druck des demografischen Wandels wird das Problem sich noch weiter verschärfen. Doch Gesundheitsnetze können dort einen starken Beitrag zur Lösung liefern.
In der Studie "Neue Gesundheitsnetze im ländlichen Raum", die wir gemeinsam mit dem Verband der Privaten Krankenversicherungen (PKV) durchgeführt haben, werfen wir ein Schlaglicht auf sieben spannende Praxisbeispiele im ganzen Land. Sie liefern wichtige Hinweise für die Weiterentwicklung bestehender Versorgungsangebote. Diese Beispiele zeigen, dass kooperative und koordinierte Versorgungsarrangements keine bloße Fiktion sind, sondern das Potenzial haben, regional abgestimmte Strukturen zu schaffen, die von gegenseitiger Unterstützung getragen werden. Gleichzeitig verdeutlichen die Praxisbeispiele, wie durch den intelligenten Einsatz von Präventionsangeboten, Digitalisierung und Delegation vorhandene Versorgungsressourcen zielgerichtet und effizient eingesetzt werden können. "Neue Gesundheitsnetze" stehen für den Ansatz, regionale Potenziale zu erkennen und zu stärken sowie Eigenverantwortung zu fördern.
Die wissenschaftliche Studie hat folgende Praxisbeispiele aus Deutschland näher untersucht:
- Gesundheitszentrum Büsum
- Ärztenetz Eutin-Malente (ÄNEM)
- HaffNet, das Ärztenetz am Stettiner Haff
- Prosper/proGesund – Modell der Knappschaft
- ParkinsonNetzwerk Ostsachsen (PANOS)
- Unternehmung Gesundheit Hochfranken (UGHO)
- Das Gesunde Kinzigtal
Am 19.10.2023 wurden die Studienergebnisse in einer gemeinsamen Veranstaltung mit der PKV in Berlin vorgestellt und mit den eingeladenen Gästen und dem Fachpublikum diskutiert. Dazu zählten Herr Michael Weller (Abt.Ltr. Gesundheitsversorgung und Krankenversicherung im BMG), Herr Thomas Rampoldt (Geschäftsführer des Ärztezentrums Büsum gGmbH und Projektmanager der Ärztegenossenschaft Nord e.V.), Frau Alexandra Eichner (Geschäftsführerin der Unternehmung Gesundheit Hochfranken), Frau Regina Reuschenberg (Teamleiterin Gesundheitsberufe, Kassenärztliche Bundesvereinigung) und Herr Dr. Timm Genett (Geschäftsführer Politik des Verbands der Privaten Krankenversicherung e.V.). Moderiert wurde die Veranstaltung von Herrn Dr. Florian Staeck (Ärzte Zeitung).
Die Studie will nicht nur einen Beitrag zur versorgungspolitischen Debatte leisten, sondern Akteurinnen und Akteuren vor Ort Impulse geben. Dafür wird mit der Website www.neue-gesundheitsnetze.de auch eine interaktive Plattform für den Ideenaustausch bereitgestellt. Hier können die Nutzerinnen und Nutzer weitere Beispiele für innovative und ressourceneffiziente Gesundheitsnetze einbringen.
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