Die ökologische Bewertung von Umweltleistung in kleinen und mittleren Industrieunternehmen - ein integrierter Ansatz unter Berücksichtigung der ökonomischen Bewertung und einer Risikobewertung in KMU
Kurzbeschreibung (Deutsch)
Es gilt als bewiesen, dass in der aktuellen Wirtschaftssituation deutscher Unternehmen stärker denn je ein Anforderungs- und Spannungsfeld besteht, Leistungen und vor allem Erfolge des eigenen Managements, d. h. der ökonomischen Steuerung, zu messen und zu bewerten. Darüber hinaus gibt es vielfältige Anforderungen an Unternehmen, ebenfalls Leistungen und Erfolge des eigenen Umweltmanagement, d. h. der ökologischen Steuerung, zu messen und zu bewerten.Es gilt für die Unternehmen in jüngster Zeit, sich den Fragen nach den tatsächlichen Ergebnissen der betrieblichen Umweltschutzbemühungen, d. h. nach der Umweltleistung und dem ökologischen Erfolg des Unternehmens, sowie nach konsistenten Kriterien zur Bewertung dieser zu stellen. Bisherige Befunde zeigen, dass vor allem entsprechende Instrumente für KMU fehlen, mit denen sie die innovativen Möglichkeiten von Umweltmanagementsystemen nutzen und nicht nur Daten verwalten und auflisten können. Zielsetzung dieses Forschungsvorhabens war die Entwicklung eines Steuerungsinstruments zur Messung und Bewertung der Umweltleistung und des ökologischen Erfolges, welches sich zur Untersuchung den folgenden Anforderungen stellen muss, soll es in der derzeitigen Wirtschaftslage und in der Praxis Einsatz finden: * Kompatibilität des Instrumentes zur ökologischen Steuerung zu Instrumenten der (klassischen) betriebswirtschaftlichen, d. h. ökonomischen Steuerung; Kompatibilität wird verstanden als "syntaktisch-semantische Anschließbarkeit" (gemäß DUDEN) und meint hier die Anschließbarkeit des ökologischen Instrumentes an das ökonomische Instrument und damit das Nutzen des gleichen Mengengerüstes. * Die damit verbundene Integration in die Entscheidungsfindung im Unternehmen, d. h. das Prinzip der Entscheidungsunterstützung muss umgesetzt werden; * Praktikabilität und Wirtschaftlichkeit des Instrumentes als Voraussetzung für eine Nutzung; und * das Implementieren des Integrationsgedanken von Umwelt-, Qualität- und Risikoaspekten. Um Unternehmen zu unterstützen, neben der ökonomischen Leistung auch ihre Umweltleistung in die betrieblichen Entscheidungsprozesse zu integrieren, muss der Ansatz der Entscheidungsunterstützung umgesetzt werden. Nur so wird das Instrument auch langfristig Einsatz in der betrieblichen Praxis finden. Daher wird das Instrument eine steuernde, nicht allein berichtende Funktion erfüllen. Darüber hinaus galt es als zwingend, ein praxisnahes, d. h. wirtschaftliches Instrument zu entwickeln, welches speziell für die Anwendung in kleinen und mittleren Unternehmen zugeschnitten sein soll. Die Integration von mehreren Aspekten in einem Ansatz gewinnt zunehmend an Bedeutung in der betrieblichen Praxis, was u. a. die Bestrebungen im Hinblick auf eine Kombizertifikation von DIN EN ISO 14001 und DIN EN ISO 9001 und die Hervorhebung der erhöhten Kompatibilität der novellierten DIN EN ISO 14001 (Februar 2005) zur DIN EN ISO 9001 (aus dem Jahr 2000) zeigen. Diesem aktuellen und wichtigen Aspekt musste in dem Promotionsvorhaben Rechnung getragen werden. Aufgrund der hohen gesetzlichen, praktischen und wissenschaftlichen Relevanz des Themas Risikoanalyse und -bewertung, galt eine vertiefende Analyse in diesem Forschungsvorhaben diesem Themenkomplex, da diesem sowohl auf ökonomischer als auch auf ökologischer Seite aktuelles Interesse und Aufmerksamkeit gilt. Denn am 23. Dezember 2004 wurde die neue Gefahrstoffverordnung (Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen) verabschiedet. Mit ihr treten aktuell erhebliche Veränderungen in Kraft, da die Gefahrstoffverordnung 2004 in überwiegendem Maße anders aufgebaut ist als die bisher gültige. Resultierend daraus gelten neue und erweiterte Anforderungen für Unternehmen, für die Lösungsansätze im praktischen Alltag gefunden werden müssen. Die wichtigste Änderung in der Gefahrstoffverordnung, die Unternehmen zukünftig berücksichtigen müssen, ist eine vertiefende Beurteilung von Gefährdungen, die in Abstimmung mit einem vierstufigen Schutzstufenkonzept erfolgt, welches auf Basis von Gefährlichkeitsmerkmalen arbeitet. Eine Bewertung von Gefährdungen und den damit verbundenen Risiken wird durch diese erhöhte gesetzliche Anforderung, gerade auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), im aktuellen Fokus ihrer ökologischen Steuerung stehen. Eine hohe Bedeutung des Themenkomplexes der Risikobewertung kann ebenfalls für die ökonomische Steuerung eines Unternehmens konstatiert werden. Bewirkt durch das seit dem Jahre 2000 wirksame (und seit 1998 gültige) Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) ist die Risikoanalyse und -bewertung Inhalt vielzahliger ökonomischer Veröffentlichungen aus Wissenschaft und Praxis. Das Gesetz verpflichtet die Unternehmensführungen (ökonomische Steuerung) zur Schaffung und Nutzung einer Risikoanalyse. Darüber hinaus hat die Bedeutung der Risikoanalyse in der Unternehmenspraxis erheblich zugenommen, als auch die neue Baseler Eigenkapitalvereinbarung (Basel II), deren Einführung für Ende 2006 vorgesehen ist, Anforderungen hinsichtlich einer Risikoanalyse und -bewertung beinhaltet.
Kurzbeschreibung (Englisch)
It is evident that within the scope of the demand and dynamics posed by the current economic situation of German companies measure and assess the performance and the success of business management is needed. Moreover, companies facing high demands to measure and assess the performance and success of the environmental management. It is now up to the companies to meet the demands on actual results of corporate environmental management, i.e. environmental performance and environmental success, and on criteria to assess them. Results show that mainly instruments for small and medium sized enterprises (SME) are missing. Especially instruments to draw the innovative possibilities of environmental management systems and not only to administrate data. Objective of this research project is the development of an control instrument to measure and assess the environmental performance and the environmental success of the company. This instrument has to fulfil the following requirements unless it might be quite impossible to integrate the instrument into practice against the background of the actual economic situation: * Compatibility of the instrument of the environmental management to the instrument of the classical business management; * Hence, the integration into decision making within the company, i.e. implementation of the principle of decision support; * Practicability of the instrument as a prerequisite for the usage; and * An integrating approach of environmental, quality and risk management. To support companies to integrate not only business performance but also environmental performance in the corporate decision making processes the instrument has to implement the idea of decision support. Only this way the instrument will be used long term in practice. That is why the instrument will fulfil a control, not only a reporting function. The integration of several aspects in one instrument is becoming more and more important in practice as the combi-certification of ISO 14001 and ISO 9001 as well as the improved compatibility of the current ISO 14001 (as of 2004) and the ISO 9001 (as of 1999) are showing. This research project is taking into account these important and current aspects. Due to the high relevance regarding law, practice and science of the topic ‘risk analysis and risk assessment’ from both economic and environmental point of view this research project analysed in depth in which way an environmental assessment can be combined with a risk assessment.