02.06.2021
Dr. Lu Yang erhält Humboldt-Forschungsstipendium
Dr. Lu Yang erhielt das Humboldt-Forschungsstipendium für Postdoktoranden. Dieses renommierte Stipendium wird ihre Forschung in den nächsten zwei Jahren in den Anastassiadis- und Stewart-Forschungsgruppen am Biotechnologischen Zentrum (BIOTEC) der TU Dresden unterstützen.
„Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Prof. Anastassiadis und Prof. Stewart. Sie sind Experten in Epigenetik und Genom-Engineering mit einer Vielzahl von hochzitierten Publikationen in renommierten Fachzeitschriften wie Nature Genetics, Nature Biotechnology, Blood und anderen. Sie haben einige fantastische gentechnische Werkzeuge erfunden, darunter die Tamoxifen-induzierbare konditionale Mutagenese, die Rekombinationstechnik und die BAC-Transposition. Es ist spannend, mit ihnen zusammenzuarbeiten und diese gentechnischen Verfahren einzusetzen, um die epigenetische Regulation der Blutentwicklung zu untersuchen. Meine Studien könnten den Grundstein für die Entwicklung zukünftiger Gentherapien für Blutkrankheiten legen", sagt Dr. Yang.
Epigenetische Veränderungen und Blutentwicklung
Die langen DNA-Stränge in unseren Zellen sind um spezielle Strukturproteine, die so genannten Histone, gewickelt, die durch eine Vielzahl von chemischen Modifikationen verziert werden können. Seit ihrer Entdeckung in den 1990er Jahren sind die Histon-Modifikationen von zentraler Bedeutung für die epigenetische Regulation und das Verständnis der Genexpression geworden.
„Histone können mit Methylgruppen durch Histon-Methyltransferasen dekoriert werden. Die gleichen Methylgruppen werden von Enzymen entfernt, die als Histondemethylasen bekannt sind. Neueste Studien zeigen, dass Histon-Methyltransferasen und -Demethylasen an der Blutbildung (d.h. der Hämatopoese) beteiligt sind und Mutationen in diesen Proteinen eng mit Blutkrankheiten verbunden sind. In meinem Projekt untersuche ich die Rolle der Histon-3-Lysin-27-Demethylasen UTX und UTY in der Hämatopoese", erklärt Dr. Yang.
UTX- und UTY-Demethylasen werden von Genen kodiert, die sich auf den Geschlechtschromosomen X bzw. Y befinden. Sie sind sehr ähnliche Proteine, obwohl die Unterschiede zwischen ihnen faszinierend sind. Weibchen exprimieren nur UTX, während Männchen sowohl UTX als auch UTY exprimieren. Studien zeigen, dass der Verlust von UTX bei weiblichen erwachsenen Mäusen zu hämatopoetischen Defekten führt. Die Rolle von UTY in der Hämatopoese ist jedoch unbekannt. Die Unterschiede zwischen UTX und UTY könnten geschlechtsspezifische Effekte bewirken.
„Ich wende fortschrittliche Technologien wie BAC-Transposons, CRISPR/Cas9 und 'CUT&RUN' an, um spezifische Gene zu identifizieren, die entweder durch UTX oder UTY während der Hämatopoese reguliert werden. Ich möchte den geschlechtsspezifischen Unterschied zwischen UTX und UTY in der Hämatopoese bestimmen und damit neue Erkenntnisse über die epigenetische Regulation liefern", sagt Dr. Yang.
Expertise weltweit sammeln
Lu Yang hat Zellbiologie an der Zhejiang Universität China studiert, bevor sie ihr PhD-Studium in Molekularer Genetik bei Professor Merlin Crossley an der University of New South Wales, Australien, begonnen hat. Sie hat ihre Promotion 2018 abgeschlossen und wechselt 2020 an das BIOTEC der TU Dresden, um sich den Gruppen von Anastassiadis und Stewart anzuschließen.
Das renommierte Humboldt-Forschungsstipendium für Postdoktoranden fördert herausragende internationale Wissenschaftler, um in Deutschland zu forschen. Neben der finanziellen Unterstützung für die nächsten zwei Jahre wird Dr. Yu in das weltweite Netzwerk der Humboldt-Stipendiaten und Alumni aufgenommen.