Porträt Professor Odenbach
Prof. Stefan Odenbach ist seit 2012 Studiendekan für den Studiengang Maschinenbau und seit 2016 zudem Studiendekan für den Master-Studiengang Textilmaschinen und Textile Hochleitsungswerkstofftechnik. Seit 2005 ist er Inhaber der Professur für Magnetofluiddynamik, Mess- und Automatisierungstechnik und koordiniert seit 2012 das DFG-Schwerpunktprogramm 1681. Im Jahr 2010, 2016 und 2020 erhielt er den „Preis für Innovation in der Lehre“ der Fakultät Maschinenwesen. Er war Mitglied des Senats- und Bewilligungsausschusses für Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft und ist Ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften. Er wurde 1964 in Leverkusen geboren.
Ohne Magnetofluiddynamik, Mess- und Automatisierungstechnik … wäre unsere Technologie überhaupt nicht denkbar. Das fängt zu Hause beim Bügeleisen und der Waschmaschine an und zieht sich bis in jedes Kraftwerk und jede Großanlage hinein. Ohne etwas zu messen und auf dieser Basis zu automatisieren gibt es keine Technik.
Professor zu sein … ist die Herausforderung, Lehre und Forschung auf höchstmöglichem Niveau zu verbinden – sowohl was die Qualität der Lehrvermittlung als auch die Qualität der Forschungsstruktur betrifft.
Studenten … sollten engagiert und interessiert sein. Alles Weitere ist meine Aufgabe. Die Vermittlung von Inhalten funktioniert allerdings nur bei wirklich interessierten Studierenden – nämlich denen, die bereit sind, ihr Interesse in zeitlichen Aufwand umzusetzen.
In Zukunft … werden magnetische Partikel z. B. biomedizinisch in der Krebstherapie eingesetzt werden. Ziel dabei ist, die krebsschädigenden Chemotherapeutika lokal so gezielt einzusetzen, dass die Tumore mit einer sehr viel höheren Dosis als bisher möglich torpediert werden können und die belastenden Nebenwirkungen wie Haarausfall gleichzeitig gänzlich auszulöschen. Dafür werden die Chemotherapeutika mit magnetischen Partikeln versehen. Mithilfe eines Magnetfeldes können sie im Körper genau dorthin gesteuert werden, wo sich der bösartige Tumor befindet.
Wenn ich noch einmal studieren könnte … würde ich wieder Physik studieren, weil mir die mathematisch-physikalische Grundausbildung auch heute noch unglaublich hilft. Mit meinem heutigen Wissen und meiner damaligen Energie würde ich heute allerdings einen Doppelabschluss aus Physik und Ingenieurwissenschaften anstreben – um eine fundierte Grundlagenausbildung mit technischem Detailwissen zu kombinieren.
Exzellenz … bedeutet neben der Verpflichtung, die Großprojekte der Exzellenzinitiative erfolgreich durchzuführen, vor allem die essentielle Herausforderung, dass wir den universitären Charakter nach dem humboldtschen Prinzip nicht verlieren. Zunächst sind wir eine Universität. Das Wesentliche ist also, Universität – und d.h. vor allem Lehrbetrieb - und Exzellenz als einen Begriff zu sehen.