14.07.2021
Bundesförderung für Dresdner Projekte in der Teilchenphysik
Das Bundesforschungsministerium (BMBF) stellt 2,4 Millionen Euro bereit für Forschungsgruppen des Instituts für Kern- und Teilchenphysik an der TU Dresden. Mit den Projektmitteln wird bis Mitte 2024 der Betrieb des ATLAS-Experiments am europäischen Zentrum für Teilchenphysik, dem CERN in Genf, gefördert sowie die Analyse der gewonnenen Daten. Außerdem gibt es Fördergeld für bundesweite Aktivitäten in der Wissenschaftskommunikation rund um die Teilchenphysik.
„Die fortgesetzte Förderung unserer Grundlagenforschung freut uns sehr“, sagt Dr. Frank Siegert. Seine Arbeitsgruppe erforscht zwei sehr verschiedene Wechselwirkungen von Teilchen: sowohl die starke als auch die schwache Kernkraft und deren Phänomene, die sich im Standardmodell der Teilchenphysik beschreiben lassen. „Mit Messungen am ATLAS-Detektor können wir untersuchen, ob die Vorhersagen des Standardmodells wirklich zutreffen, und damit die grundlegendste Theorie unserer Welt besser verstehen oder erschüttern.“ Aus Messungen mit Daten aus den zurückliegenden Jahren konnten die Forscherinnen und Forscher bereits extrem seltene Prozesse nachweisen, bisher immer im Einklang mit dem Standardmodell. Dresdner Physiker sind derzeit an der Vorbereitung des ATLAS-Detektors auf die nächste Messperiode beteiligt und werden vor Ort am CERN sein, wenn im Frühjahr des kommenden Jahres die Datennahme beginnt. Sie birgt Potential für Entdeckungen, wie 2012, als das neueste Elementarteilchen, das Higgs-Boson, zum ersten Mal nachgewiesen wurde.
BMBF-Mittel gibt es auch für das Projekt KONTAKT2, um Aktivitäten im "Netzwerk Teilchenwelt" zu fördern. 29 deutsche Forschungseinrichtungen sind an diesem Projekt beteiligt, das am Institut für Kern- und Teilchenphysik von Dr. Uta Bilow und Prof. Dr. Michael Kobel geleitet wird. Hier geht es um Teilchenphysik zum Mitmachen: Jugendliche, Lehrkräfte und die breite Öffentlichkeit können mehr über die Forschung zu Aufbau und Entstehung unseres Universums erfahren und daran partizipieren. „Jugendliche arbeiten an Projekttagen mit Originaldaten von CERN-Experimenten und erleben selber, wie auf dem Forschungsfeld Entdeckungen zustandekommen“, so Dr. Uta Bilow von der Arbeitsgruppe Wissenschaftsvermittlung. „Diese Masterclasses finden regelmäßig an Schulen in ganz Deutschland statt oder auch online, so dass Jugendliche am heimischen PC teilnehmen können.“ Interessierte Schülerinnen und Schüler besuchen das CERN oder werden bei der der Anfertigung einer eigenen Forschungsarbeit unterstützt. Außerdem soll im Rahmen von KONTAKT2 eine interaktive mobile Ausstellung zur Teilchenphysik durch Deutschland touren, um auf Marktplätzen oder in Einkaufszentren Begegnungsmöglichkeiten mit der Forschung zu schaffen.
Weiterführende Informationen:
Arbeitsgruppe Teilchenphysik
Arbeitsgruppe Experimentelle Teilchenphysik
Arbeitsgruppe Wissenschaftsvermittlung
Video Netzwerk Teilchenwelt
Ansprechpartner:
Dr. Frank Siegert
Tel.: 0351 463 33700