27.11.2025
Vorveröffentlichung des ERDERA Calls 2026
Das Ziel dieses Förderaufrufs ist es, unerkannte seltene genetische Erkrankungen zu lösen sowie komplexe seltene nicht-genetische Erkrankungen besser zu verstehen. Dazu sollen krankheitsverursachende Varianten bei Patient:innen gefunden werden, die trotz vorheriger genetischer Tests keine molekulare Diagnose erhalten haben. Außerdem soll mehr diagnostische Klarheit für Erkrankungen geschaffen werden, deren Ursachen unbekannt oder gemischt sind.
Vorgeschlagene Schwerpunktbereiche:
- Funktionelle Bestätigung von Varianten unklarer Bedeutung (VUS), um ihre Bedeutung besser einzuordnen und die Vielfalt funktioneller Genomik zu erhöhen. Dazu zählt auch die Validierung möglicher VUS mit Methoden wie in silico, in vitro oder Tiermodellen (z. B. CRISPR-modifizierte Zellen, iPSCs, Organoide).
- Einsatz von Multi-Omics-Ansätzen oder integrativen Methoden (z. B. Transkriptomik, Epigenomik), um unklare oder komplexe genetische Varianten aufzulösen.
- Neue Werkzeuge oder Methoden, die noch nicht klinisch validiert sind – etwa Biostatistik, fortgeschrittene Bioinformatik, mathematische Modelle (z. B. Varianten-Effekt-Vorhersager, KI-basierte Annotationsplattformen).
- Systembiologie und Modellierung von Krankheitsmechanismen.
- Einbindung klinischer, umweltbedingter, lebensstilbezogener oder sensorbasierter Daten zur Verbesserung der Diagnose.
- Entwicklung von Wissensgraphen oder Krankheitskarten, um Zusammenhänge zwischen Symptomen und biologischen Mechanismen herzustellen.
- Einsatz fortgeschrittener KI- und Modellierungswerkzeuge, z. B. Graph-ML oder probabilistische kausale Modelle.
Folgende Erkrankungen, Ansätze und Themen sind vom JTC 2026 ausgeschlossen:
- Vor-klinische Therapieentwicklungsstudien, die bereits im ERDERA JTC2025 Thema sind.
- Interventionelle klinische Studien, die die Wirksamkeit von Medikamenten, Behandlungen, Operationen oder medizinischen Verfahren prüfen sollen – einschließlich Vergleiche zweier Behandlungsmethoden oder Phase-IV-Pharmakovigilanzprojekte.
- Projekte, die sich ausschließlich auf seltene Erkrankungen aus dem Fokus der Brain Health Partnership konzentrieren, also: Alzheimer und andere Demenzen; Parkinson und verwandte Störungen; Prionenerkrankungen; Motoneuronerkrankungen; Huntington; spinale Muskelatrophie und dominante spinocerebelläre Ataxien.
→ Kindliche Demenzen/neurodegenerative Erkrankungen sind jedoch förderfähig. - Seltene Infektionskrankheiten, seltene Krebsarten oder seltene schwere Nebenwirkungen von Medikamenten, die bei der Behandlung häufiger Krankheiten auftreten.
→ Seltene Erkrankungen mit Krebsprädisposition sind förderfähig.
→ Erkrankungen durch angeborene Störungen des Immunsystems/genetische Anfälligkeit für seltene Infektionen sind ebenfalls förderfähig.
Zeitplan und Förderbedingungen:
- 10. Dezember 2025 – Veröffentlichung Call
- 16. Dezember 2025 – Webinar für Antragstellende
- 12. Februar 2026 – Abgabe Projektskizzen
- 08. Juli 2026 – Abgabe Vollanträge
- Verbundprojekte mit mind. 4 Partnern aus 3 teilnehmenden Ländern (bis zu 6 + 2 Partner)
Teilnehmende Länder:
Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Frankreich, Irland, Israel, Italien, Kanada, Lettland, Litauen, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Slowakei, Spanien, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn
Weitere Informationen:
https://erdera.org/call/joint-transnational-call-2026/
Kontakt am EPC:
© TU Dresden
Projektmanager
NameHerr Dr. Stefan Schuldt
ERA-Nets, BMBF-Begleitmaßnahmen
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).
Besuchsadresse:
FAL Falkenbrunnen BT-A Würzburger Straße 35
01187 Dresden