09.11.2020
13.11.2020: "Heimat – Versuche in der Moderne Halt zu finden. Vorträge – Diskussionen – Lesung" (digital)
Eine Veranstaltung zur Geschichte und Gegenwart von Heimat.
Es ist unübersehbar: Seit einigen Jahren steht „Heimat“ wieder auf der gesellschaftlichen Tagesordnung. Einige Bundes- und Landesinstitutionen tragen inzwischen gar den Namen „Heimatministerium“. Es wird geschrieben, gesungen und debattiert, um Heimat(gefühle) in Romanen, Liedern, Filmen, auf Festen und Theaterbühnen zu gestalten und erlebbar zu machen. Warum gerade jetzt?, lässt sich durchaus fragen. Denn im Blick zurück fällt auf, dass das Phänomen Heimat Konjunkturen und diversen Bedeutungszuschreibungen unterlag. Handelt es sich bei diesen Heimataktivitäten und Heimatinszenierungen um den Versuch, die zahlreichen (Krisen-)Erscheinungen der Moderne und Modernisierungseffekte zu verstehen, zu moderieren oder abzuwehren? Bieten sie die Möglichkeit umfassende soziale Wandlungsprozesse zu bewältigen und zu rationalisieren? Oder erschöpfen sich die Reden über Heimat im nostalgischen Blick zurück?
Nach kurzen Impulsvorträgen werden die Themen diskursiv erschlossen, wobei Austausch und Perspektivwechsel im Mittelpunkt stehen. Den musikalischen Ausklang des Tages gestaltet das Gesangsperformance-Ensemble Treta Mominka.
Eine Kooperationsinitiative des Dresdner Geschichtsvereins, des Instituts für Geschichte der TU Dresden und des Sonderforschungsbereichs 1285 „Invektivität“ sowie des Zentralwerk e.V. mit Beiträgen von:
- Beate Mitzscherlich, Heimat-Bedürfnis und Modernisierungsverluste - Die psychologische Funktion von Heimatkonstruktionen
- Karl-Siegbert Rehberg, „Heimat“: Ambivalenzen eines lebensweltlichen Schlüsselwortes
- Antje Reppe, Heimatinszenierungen im Deutschen Kaiserreich. Traditionsbewusstsein versus Fortschrittsoptimismus
- Henrik Schwanitz, Die andere Heimat. „Linke“ Heimatbilder und -konstruktionen in der Weimarer Republik
- Johannes Schütz, Zwischen politischer Steuerung und tradierten Praktiken. Heimatkonstruktionen im Wandel von der DDR zur Transformationsgesellschaft
Moderation: Justus H. Ulbricht
Die Veranstaltung findet digital statt. Die Vorträge werden per Livestream übertragen, die Diskussion findet per Videokonferenz statt.
Den Livestream können Sie am 13.11. hier mitverfolgen: