28.07.2016
Che pizza! ist nichts zum Essen.
Redewendungen, ihre Übersetzung und ihre Bedeutung in anderen Sprachen sind keines Falls langweilig. Am 22. Juli fand bei der Romanistik die Finissage der Ausstellung „Frasi fatte e… disfatte“ statt. Präsentiert wurden Zeichnungen von Schüler*innen des Istituto Comprensivo di Fiano (Turin, Italien), die italienische Phraseologismen darstellen. Die Schüler*innen zeichneten erst die wortwörtliche Bedeutung der Redewendung und fertigten dann eine anwendungsbezogenen Illustration an. Die italienische Redewendung „Essere un pesce fuor d’acqua“ bedeutet „sich wie ein Fisch auf dem Trockenen fühlen, sich fehl am Platz fühlen“. Die deutsche wortwörtliche Übersetzung lautet aber „ein Fisch außerhalb des Wassers sein“. „Der Teufel scheißt immer auf den dicksten Haufen“ hingegen heißt im Italienischen „Piovere sempre sul bagnato“ und bedeutet wörtlich „Es regnet immer auf das Nasse.“
Die Ausstellung ist ein Ergebnis aus dem Projekt Emergenza italiano: frasi fatte e disfatte von Renata Casaletto, Luisa Giacoma und Mara Papurello. Dieses Projekt zielte darauf ab, phraseologische Fähigkeiten mit Beginn der Grundschulausbildung zu optimieren. Es ist eine konkrete Antwort auf die wachsenden Schwierigkeiten von Kindern die Muttersprache in ihrem ganzen Reichtum zu bedienen. Während ihrer Gastprofessur an der Technischen Universität Dresden auf Einladung von Frau Professor Maria Lieber initiierte Prof. Dr. Luisa Giacoma dafür ein Phraseologisches Forschungskolloquium. Gemeinsam mit Dr. Simona Brunetti und Dr. Antonella Ruggieri und den Studierenden sammelte sie Material, das sowohl die buchstäbliche als auch die idiomatische Bedeutung von Redewendungen illustrieren sollte. Diese Gegenüberstellung mit einer linguistisch-sozialen Kontextualisierung scheint ein vielversprechender Weg um nicht nur den Muttersprachlern, sondern auch den Fremdsprachenlernenden die adäquate Benutzung von Redewendungen in den passenden Situationen näherzubringen.
Die Ausstellung wurde von Luisa Giacoma mit den Studierenden des Seminars Digitalianità in Kooperation mit Josephine Klingebeil-Schieke und Rebecca Schreiber und mit freundlicher Unterstützung des Dekanats der Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften der TU Dresden realisiert. Sie soll im Herbst 2016 auch in Fiano (Turin, Italien) gezeigt werden.