10.01.2017
Zeitzeugen gesucht – Warum ich meine Stasi-Unterlagen nicht einsehe.
1992 wurden die Archive des Ministeriums für Staatssicherheit geöffnet. Dennoch verzichten viele Menschen bis heute auf die Einsichtnahme in die Unterlagen, die die Staatssicherheit über sie angelegt hat. Dieses Thema greift das Forschungsprojekt „Gewolltes Nicht-Wissen: Zu Kontexten, Gründen und Auswirkungen der Nichteinsichtnahme in die eigenen Unterlagen beim Ministerium für Staatssicherheit“ am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der TU Dresden auf. Gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin wollen die Wissenschaftler herausfinden, warum manche Personen auf eine Einsichtnahme in ihre Stasi-Unterlagen verzichten.
Gesucht werden Interviewpartner, die zu einem Zeitpunkt vor 1989 in der DDR gelebt haben und vermuten, dass Unterlagen über sie gesammelt wurden, aber bisher auf die Einsichtnahme, verzichtet haben. „Uns interessiert der Entscheidungsprozess der Menschen. Welche Motive haben die Entscheidung beeinflusst? Wann fiel diese Entscheidung? Hat sich die Entscheidung mit der Zeit geändert? Welche Erwartungen und vielleicht auch Befürchtungen waren und sind für diese Entscheidung wesentlich?“ erklären Dorothea Möwitz und Christiane Steigel vom Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte. „Wir würden uns sehr freuen, wenn sich Personen melden, die ihre Erfahrung mit uns teilen und uns an ihrem Entscheidungsprozess teilhaben lassen. Im Interview sollen sie zu Wort kommen. Dafür haben auch ausreichend Zeit eingeplant.“
Interessenten können sich jederzeit bei Dorothea Möwitz und Christiane Steigel melden. Beide werden die Interviews führen und stehen als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung:
E-Mail:
Tel: 0351 463 39716 (erreichbar Mo-Mi von 9:00 – 18:00 Uhr)
Weitere Informationen zur Studie gibt es unter: www.tu-dresden.de/gsw/gewolltes_nichtwissen