Mar 02, 2021
Ausschreibung zur Maßnahme "Disruption and Societal Change" startet
Ab sofort können Anträge für Forschungsprojekte im Rahmen der EXU-Maßnahme "Disruption and Societal Change" (TUDiSC) (vormals „Societal Impact of Disruptive Innovations“ – SIDI) eingereicht werden. Die Maßnahme ist Bestandteil des Vorhabens „Stärkung von Forschungsbereichen mit großem Potenzial“ und soll dazu beitragen, wissenschaftliche Exzellenz und internationale Sichtbarkeit in allen fünf Forschungsprofillinien der TUD, hier insbesondere im Potenzialbereich „Gesellschaftlicher Wandel“, zu erreichen und damit die Universität in ihrer Gesamtheit gleichermaßen auf ein hohes Niveau hin zu entwickeln.
Zukünftige Forschungsprojekte leisten einen wesentlichen Beitrag zur Etablierung des – theoretisch und methodologisch von den Geistes- und Sozialwissenschaften der TUD koordinierten – Forschungsansatzes zu Disruptivität als Grundeigenschaft gesellschaftlicher Wirklichkeit. Gesellschaften müssen immer mit Disruptionen rechnen, können jedoch oftmals nicht vorhersehen, wann eine fundamentale (Zer-)Störung eintreten wird und in welchen Teilbereichen sie welche Effekte erzeugt. Diese paradoxe Logik der Disruptivität zeigt sich sehr deutlich am Klimawandel, mit dem disruptive Naturereignisse und -prozesse als zugleich erwartbar und gleichzeitig im Begriff der „Kippelemente“ (Tipping Points) als unberechenbar gelten. Was als disruptiv gilt, bestimmt sich in Bezug auf Ordnungen und Systeme, die durch eine Disruption unterbrochen, beschädigt oder zerstört werden. Disruption ist somit grundsätzlich ein relationales Phänomen, das bestehende Begrifflichkeiten und Konzepte herausfordert. Mögliche Schwerpunkte, in denen sich zentrale Dynamiken von Disruption in der Gegenwart verdichten (Klimawandel, Digitalisierung, De-/Globalisierung…) und die auf ihre Voraussetzungen, Effekte und Interferenzen mit Kultur und gesellschaftlichem Wandel zu beziehen sind, lauten: Wissenssysteme, Entscheidungssysteme, Digital Health, KI, Wasser, Mobilität, Bildung, Nachhaltigkeit.
Die an der TU Dresden gemeinsam erarbeiteten „Konzeptionellen Grundlagen zur Erforschung von Disruption und Disruptivität“ erläutern mögliche Aspekte einer Disruptionsforschung genauer. Einzureichende Anträge sollten sich mit diesen Grundlagen produktiv auseinandersetzen, sie weiter entfalten und dazu einschlägige Themenfelder erschließen. Antragsberechtigt sind promovierte Wissenschaftler/innen der TU Dresden.