16.09.2019
Call for Poster: „Care-Praxen von Vätern im internationalen Vergleich: Do policies matter?“
Organisation:
Prof. Dr. Barbara Thiessen und Kathrin Pelz, M.A., Hochschule Landshut, Fakultät Soziale Arbeit
Prof. Dr. Marina Adler, University of Maryland, Department of Sociology, Anthropology, and Health Administration and Policy
Prof. Dr. Karl Lenz und Dr. Tino Schlinzig, Technische Universität Dresden, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie
Dr. Claudia Zerle-Elsäßer, Deutsches Jugendinstitut München
Überblick:
Bedingt durch sozialen Wandel, die zunehmende Erwerbsbeteiligung von Müttern und sich ändernde Geschlechtervorstellungen zeigen sich auf gesamtgesellschaftlicher sowie individueller Ebene weltweit erhebliche Veränderungen hinsichtlich der Einstellungen zu und der Erwartungshaltungen an Vaterschaft. Deren Ausgestaltung ist dabei ein hochgradig umkämpftes, emotional besetztes gesellschaftliches Thema. Auch die Familienpolitik hat die Väter mittlerweile für sich entdeckt. Die Einführung der Partner_innenmonate – der sogenannten „Vätermonate“ – gilt hinsichtlich der Inanspruchnahme durch Väter mittlerweile sogar als Erfolgsmodell. Insofern ließe sich ein unmittelbarer Einfluss sozialpolitischer Maßnahmen auf väterliche Care-Praxen annehmen. Allerdings zeigen internationale Vergleiche der Väterforschung (vgl. Adler/Lenz 2016), dass sich der Zusammenhang zwischen geschlechtsspezifischen wohlfahrtsstaatlichen Strukturen (Väterpolitik) und alltäglichen Care-Praxen von Vätern deutlich komplexer darstellt, denn auch in Ländern ohne familienpolitische Väterförderung steigt das kinderbezogene Engagement von Vätern (etwa USA, vgl. Adler 2016). Im Austausch mit Forschenden unterschiedlicher sozialwissenschaftlicher und nationaler Kontexte werden folgende Themenbereiche diskutiert und zur Einsendung entsprechender Poster mit empirischen Bezug eingeladen:
- Politiken: Die international differierende, aber dennoch relativ geringe Inanspruchnahme von „parental leave“ durch Väter wirft Fragen hinsichtlich des Zusammenhangs der Ausgestaltung familienpolitischer Maßnahmen und deren Inanspruchnahme durch Väter auf. Im Zentrum steht daher ein Vergleich internationaler Wohlfahrtsregime in Bezug auf Familien- und Väterpolitiken aber auch arbeitsrechtlicher Gestaltungen von Erwerbsarbeit und deren Folgen für involvierte Vaterschaft.
- Familienformen: Die Diversifizierung der Familienformen (z.B. gleichgeschlechtliche oder Patchwork Familien) und die Unterschiede in den biographischen Verläufen in Familien machen es erforderlich, diese ebenso zu berücksichtigen wie die sozialen und ethnischen Unterschiede zwischen den Familien. Im Kern geht es hier um einen Vergleich involvierter Vaterschaft in heterogenen Familienformen.
- Gesellschaftlicher Wandel: In diesem Kontext stellt sich die Frage, inwiefern gesellschaftliche Veränderungen, die unter anderem in Migrationsbewegungen, einem Wandel von Erwerbsarbeitsformen und sich verändernden Geschlechterbildern Ausdruck finden, Einfluss auf die Ausgestaltung väterlichen Engagements nehmen.
Fristen und Termine:
Eine Beschreibung Ihres Posters von nicht mehr als 300 Wörtern sowie einen kurzen scientific CV senden Sie bitte bis 31. Oktober 2019 an mikrosoziologie@tu-dresden.de.
Eine Rückmeldung auf Ihre Einreichung erhalten Sie bis 30. November 2019.
Für weitere Nachfragen wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an Dr. Tino Schlinzig, .