10.11.2022
Den UN Tag 2022 im Dresdner Rathaus zum Thema „Kultur des Friedens“ am 3. November gefeiert
Zum Gedenken an die Gründung der Vereinten Nationen am 24. Oktober 1945 veranstalteten die TU Dresden und Partner aus der gesamten Dresdner am 3. November die jährliche Feier zum UN-Tag. Diese besondere Veranstaltung im Dresdner Rathaus soll die Bürgerinnen und Bürger mit der Arbeit und der Vision der Vereinten Nationen in Verbindung bringen und die Gemeinden dazu inspirieren, sich aktiv an Basisinitiativen für Nachhaltigkeit, Gesellschaft und Frieden zu beteiligen. Das diesjährige Thema bezog sich auf das SDG 16: die Förderung von Frieden, Gerechtigkeit und starken Institutionen; ein Ziel, das in letzter Zeit sicherlich viele beschäftigt hat.
Die Leiterin des Bürgermeisteramtes der Stadt Dresden, Frau Kerstin Zimmermann, eröffnete die Zeremonie, um die städtische Sichtweise des Themas darzulegen. In der Tat gab es in den letzten Monaten einen Ausbruch von gesellschaftlicher Inklusion und Rufen nach Frieden, wobei eine große Zahl von Ukrainern in der Stadt Zuflucht suchte.
Ehrengast der Veranstaltung war Dr. Angela Kane, die auf eine lange und herausragende Karriere von mehr als 35 Jahren bei den Vereinten Nationen zurückblicken kann - sowohl vor Ort als auch im Hauptsitz in New York. Zu den bemerkenswertesten Ämtern von Dr. Kane gehören ihr Dienst als Untergeneralsekretärin und Hohe Vertreterin für Abrüstungsfragen der Vereinten Nationen (UN) sowie als Mitglied (2016-2019) und Vorsitzende (2019-2022) des Rates der Universität der Vereinten Nationen (UNU).
In Ihrer Rede sprach Dr. Kane von Ihre Besorgnis über das Aufkommen einer "Ich zuerst"-Politik im Zusammenhang mit Energiekrisen und der Unterstützung von Flüchtlingen sowie über die Gefahr der Verbreitung von Desinformationen durch die Presse - insbesondere in Anbetracht des Aufstiegs der sozialen Medien. Für Dr. Kane ist das Konzept einer Kultur des Friedens etwas, auf das kontinuierlich hingearbeitet werden muss und bei dem die Jugend eine wesentliche Rolle spielt.
"Statt zunehmendem Populismus, Nationalismus und Bilateralismus brauchen wir eine neue Vision einer gerechten Weltordnung und eine Stärkung statt Schwächung der internationalen Organisationen. Uns ist plötzlich bewusstgeworden, wie zerbrechlich der Frieden ist. Das bedeutet aber auch, dass wir mehr tun müssen, um ihn zu erhalten." - Dr. Angela Kane
Im Anschluss stellte Prof. Dr. Dominik Steiger, Inhaber des Lehrstuhls für Völkerrecht, Europarecht und Öffentliches Recht an der Technischen Universität Dresden, seinen Impulsvortrag unter das Motto "Si vis pacem - Para Bellum" ("Wenn du (den Frieden) willst, bereite dich (auf) den Krieg vor."). Er stelle die These vor, dass eine Kultur des Friedens die Fähigkeit voraussetzt, sich im Bedarfsfall militärisch zu verteidigen, und betonte, dass diese Theorie in der UN-Charta ausdrücklich verankert ist.
Prof. Dr. Edeltraud Guenther, Direktorin der UNU FLORES, moderierte anschließend eine dynamische und informative Podiumsdiskussion, bei der Dr. Kane und Prof. Steiger auf Fragen eingingen, die ihnen von Mitgliedern der Öffentlichkeit über soziale Medien gestellt wurden. Es wurde deutlich, dass die Notwendigkeit, den Frieden zu bewahren, die Aufmerksamkeit der Menschen vor Ort erregt, wobei ein vorherrschender Aspekt die Tendenz der Entscheidungsträger ist, aufgrund von Legislaturperioden in der politischen Arena zu vermeiden, entschiedene langfristige Maßnahmen für den Frieden zu ergreifen.
Preisverleihung
Im Rahmen der Feierlichkeiten zum UN-Tag fand auch die Preisverleihung für besondere Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung Dresdens statt, die bereits zum 23. Mal von der Lokalen Agenda für Dresden e.V. und dem Lions Club Dresden Agenda 21 organisiert wird. In diesem Jahr erhielten vier regionale Initiativen diese renommierte Auszeichnung in insgesamt drei Kategorien.
Den Preis in der Kategorie „Bildung für Nachhaltige Entwicklung und gesellschaftliches Miteinander“, gesponsert durch die SachsenEnergie AG, erwarben dieses Jahr gleich zwei Vereine. Die Gewinnenden sind die „Dresdner Migrationsgeschichten: Frauen*stimmen sichtbar machen" vom Ausländerrat Dresden e.V. und der "Metro_polis" vom metro_polis n.e.V.“. In der Kategorie „Nachhaltige Kinder- und Jugendprojekte“ hat die sich Jury des Lions Club Dresden Agenda 21 als diesjährigen Preisträger für die "kleinen Friedenstauben" vom Kolibri e.V. entschieden. Das Preisgeld wird vom Lions Club Dresden Agenda 21 gesponsert. Den Publikumspreis erwarb 2022 das „Montagscafé – ein interkulturelles Forum für alle“, welches über die Stiftung des Preisgeldes durch die Stadtentwässerung Dresden GmbH freut.
Herzlichen Glückwunsch an die engagierten Initiativen und Dankeschön für die wegweisenden, innovativen und sozialen Ideen!
Die Festveranstaltung wurde durch das musikalische Duo aus Süd-Korea, Sukwoo Kang (Gesang) und Jisu Park (Flügel), durch den Abend begleitet. Die Gäste erfreuten sich unter anderem an der klassischen Arie „Votre toast, je peux vous le rendre“ aus der Oper Carmen. Im Anschluss an die Festveranstaltung schloss sich ein Empfang mit Netzwerkmöglichkeiten, Catering und der Vorstellungs der preisträger im Festsaal des Dresdner Rathauses an.
Zu den Organisatoren des Tages der Vereinten Nationen in Dresden gehören neben der TU Dresden auch die UNU-FLORES (UNU FLORES), die Lokale Agenda 21 für Dresden e. V. (Link), die Landeshauptstadt Dresden (Link), der Landesverband Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN), das Zentrum für Internationale Studien (ZIS), die Technische Universität Dresden und der Lions Club Lokale Agenda 21 Dresden e. V. (Link).
Die Festveranstaltung wurde durch einen Live Stream übertragen, schauen Sie sich gern die Aufzeichnung an: https://www.youtube.com/watch?v=d9aUp0DimJY