07.12.2016
DFG fördert Wissenschaftliches Netzwerk „Mahl und Text“
Die DFG fördert ein interdisziplinär aufgestelltes Netzwerk von acht Nachwuchswissenschaftler*innen aus unterschiedlichen Universitäten in Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz. Das Netzwerk ist organisatorisch an der TU Dresden angesiedelt und wird in den kommenden drei Jahren das Verhältnis von rituellen Transformationsprozessen des frühchristlichen Mahles und der handschriftlichen Überlieferung zentraler Mahltexte im Neuen Testament und aus dem antiken Christentum untersuchen.
Das Wissenschaftliche Netzwerk nutzt einen multitextuellen Zugang um die Entwicklungen des frühen Mahls zu untersuchen. Dieser Ansatz zielt nicht darauf ab, den „Ur‐“ bzw. Ausgangstext der jeweiligen Mahltexte zu rekonstruieren. Vielmehr sollen die Mahltexte aus der Alten Kirche und dem Neuen Testament unter Berücksichtigung der Varianten in der handschriftlichen Überlieferung erschlossen werden. Im Mittelpunkt stehen unter anderem die Abendmahlstexte in den Evangelien und im 1. Korintherbrief , Justins Apologie, die Didache, eine frühchristliche Schrift und die Texte der apostolischen Väter. Die Textgeschichte wird dabei anhand eines Vergleichs der handschriftlichen Überlieferung auf der einen Seite und der ritualgeschichtlichen Entwicklung des frühchristlichen Mahls auf der anderen Seite beschrieben. Denn es ist davon auszugehen, dass ritualgeschichtliche Veränderungen ihre Spuren auch in den Texten hinterlassen haben.
Das erste Treffen des Netzwerkes findet vom 7. bis 9. Februar 2017 in der Evangelischen Akademie in Meißen statt, bei dem der Text von Justins Apologie untersucht wird.
Mitglieder des Netzwerkes sind:
- PD Dr. Soham Al-Suadi (Neues Testament, Bern)
- Dr. Matthias Becker (Gräzistik, Göttingen)
- Dr. Benedikt Eckhardt (Alte Geschichte, Bremen)
- Dr. Juan Garcés (Neues Testament/Digital Humanities, SLUB Dresden)
- Dr. Jan Heilmann (Neues Testament, Dresden)
- Dr. Anni Hentschel (Neues Testament, Frankfurt/Würzburg)
- Tobias Flemming (Neues Testament, Dresden)
- Prof. Dr. Peter-Ben Smit (Patristik, Amsterdam)