Aug 20, 2019
Dmytro Laskavyi ist als Stipendiat des instituts für auslandsbeziehungen am Zentrum für Integrationsstudien zu Gast
Name: Dmytro Laskavy
Position: ifa-stipendiat (institut für auslandbeziehungen)
Institut: Zentrum für Integrationsstudien (zfi)
Seit dem 12. August 2019 ist Dmytro Laskavyi als neuer Stipendiat des instituts für auslandsbeziehungen (ifa) am Zentrum für Integrationsstudien zu Gast. Er stammt aus der Ukraine und ist dort Professor am Department of International Relations an der ukrainisch-polnischen „Central European University“. Während seiner Zeit am ZfI forscht er zur Integration von Ukrainer*innen in Dresden und ihren Einstellungen zum Assoziationsabkommen zwischen der EU und der Ukraine.
Wo liegen Ihre Forschungsschwerpunkte und Forschungsinteressen?
Über zehn Jahre habe ich zum anglo-russischen Konflikt im Iran und dem internationalen Streit um das persisch-mesopotamische Öl zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und den 1920ern Jahren geforscht. Vor fünf Jahren habe ich schließlich meinen Fokus auf die europäische Integration der Ukraine verlegt. Nun suche ich nach effektiven Wegen und Methoden der Kommunikation bei der Umsetzung des Assoziationsabkommens zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedsstaaten auf der einen und der Ukraine auf der anderen Seite. Parallel setze ich meine Arbeit über den Einfluss des Ölfaktors auf die auswärtige Politik der Großmächte fort.
Was war Ihr interessantestes bzw. spannendstes Forschungsprojekt?
Das interessanteste Forschungsthema war die Untersuchung theoretischer und praktischer Aspekte der Kommunikation europäischer Integrationsreformen in der Ukraine. Daran habe ich als Senior Communication Fellow des Stipendienprogrammes im Rahmen des EU-finanzierten Projekts „Support to the implementation of the EU-Ukraine Association Agreement“ (kurz „Association4U“) gearbeitet.
An welchem Projekt arbeiten Sie aktuell?
Als ifa-Stipendiat am Zentrum für Integrationsstudien arbeite ich an einer Studie über die Ankunft und das Leben von Ukrainer*innen in Dresden sowie ihr Wissen, ihre Wahrnehmung und ihre Haltung hinsichtlich der europäischen Integrationsreformen in der Ukraine im Allgemeinen und der Umsetzung des Assoziationsabkommens im Speziellen.
Was darf auf Ihrem Schreibtisch auf keinen Fall fehlen?
Ein Fenster. Es ist schwer für mich, in einem fensterlosen Büro zu arbeiten. Beim Zentrum für Integrationsstudien habe ich das Glück, in einem tollen Büro mit einem großen Fenster und einem schönen Blick zu arbeiten. Darüber hinaus ist ein anderer Gegenstand für mich sehr wichtig: Es ist ein alter Kugelschreiber, der noch immer gut schreibt - made in Germany. Den habe ich immer bei mir. Ich habe mich entschieden, ihm sein Heimatland zu zeigen und ihn mit nach Deutschland zu nehmen. Nach einigen Jahrzehnten des Lebens in der Ukraine kam der Stift nun also mit mir nach Dresden.
Haben Sie ein Lieblingszitat? Wenn ja, welches und von wem ist es?
„Stand on the shoulders of giants“ („Stehe auf den Schultern von Riesen“). Ich schätze diese goldenen Worte wirklich. Viele Wissenschaftler auf der ganzen Welt haben das Zitat auf der Startseite von Google Scholar bereits gelesen. Soweit ich das aus öffentlichen Quellen weiß, entstammt diese Metapher dem Mittelalter oder gar der Antike. Berühmte Wissenschaftler haben es bereits zu verschiedenen Zeiten aufgenommen. Nichtsdestotrotz sind der Hauptwert, die Hauptidee noch immer relevant und unverändert – „die Wahrheit entdecken, indem man auf vorhergegangenen Entdeckungen aufbaut“.
Welchen Film/Welche Serie haben Sie als letztes gesehen?
Das war der Film „The Professor and the Madman“, bei dem P.B. Shemran Regie geführt hat. Das ist ein tolles Drama über Wissenschaft, Wissenschaftler*innen, Liebe, Menschen und menschliche Beziehungen. Es basiert auf dem Buch „The Surgeon of Crowthorne“ über den Beginn der Erstellung des Oxford Englisch Wörterbuchs.
Wo lassen sich weitere Informationen über Sie finden?
http://association4u.com.ua/index.php/en/meet-our-team-eu-integration-experts#SeniorCommunication