04.09.2018
Dr. Virginia Fabrizi – neue DRESDEN Junior Fellow am Institut für Klassische Philologie
Name: Dr. Virginia Fabrizi
Position / Professur: DRESDEN Junior Fellow
Institut: Institut für klassische Philologie
Fakultät: Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften
Ich habe Altertumswissenschaften (Lettere classiche) an der Universität Pavia studiert und 2009 an der Universität Udine im Bereich der Latinistik promoviert. 2013 bin ich nach Deutschland gezogen. Ich war Postdoctoral Fellow an der Freien Universität Berlin/Exzellenzcluster Topoi und später an der Graduiertenschule „Distant Worlds“ der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit Juni bin ich DRESDEN Junior Fellow am Institut für Klassische Philologie.
Wo liegen Ihre Forschungsschwerpunkte und Forschungsinteressen?
Meine Forschungsschwerpunkte liegen in der römischen Geschichtsschreibung und Epik. Mich fasziniert insbesondere die Frage, wie literarische römische Texte die Geschichte Roms darstellten und somit zum kollektiven römischen Gedächtnis und zum römischen Selbstbild einen Beitrag leisteten.
Was war Ihr interessantestes bzw. spannendstes Forschungsprojekt?
Sowohl mein Dissertationsprojekt als auch mein aktuelles Projekt habe ich als sehr spannend erlebt.
In meiner Dissertation erforschte ich Ennius‘ Annales, ein im 2. Jh. v. Chr. verfasstes und fragmentarisch erhaltenes Epos über die Geschichte Roms. Ennius ist ein sehr experimenteller Autor, dessen Werke interessante Perspektiven auf die römische Kultur seiner Zeit eröffnen. An meinem aktuellen Forschungsprojekt (das ich unten beschreibe) finde ich den erzähltheoretischen Ansatz besonders spannend. Erzählungen – wie sie uns Menschen helfen, der Welt und uns selbst einen Sinn zu geben – haben mich immer fasziniert.
An welchem Projekt arbeiten Sie aktuell?
Ich schreibe im Moment eine Monographie über die narrative Raumkonstruktion in Ab urbe condita libri („Bücher ab der Gründung der Stadt“, d.h. Roms) des Historikers Titus Livius (1. Jh. v. Chr. – 1. Jh. n. Chr.). Anders gesagt untersuche ich, wie der Text die Schauplätze der erzählten historischen Ereignisse darstellt. Ich analysiere z.B. wie Schlachtfelder beschrieben werden und welche Rolle fremde Landschaften in den von den Römern geführten Kriegen spielen. Auf der anderen Seite frage ich mich, wie der Text über die Stadt Rom, die symbolischen Bedeutungen und politischen Konnotationen der dortigen Gebäude und Monumente spricht – besser gesagt, wie die Stadt bei Livius zum materiellen Bild der römischen politischen Identität wird.
Was darf auf Ihrem Schreibtisch auf keinen Fall fehlen?
Ein Glas bzw. eine Flasche Wasser.
Haben Sie ein Lieblingszitat? Wenn ja, welches und wem ist es?
Es gibt ein Zitat aus dem Herr der Ringe, das mich seit Jahren begleitet. Es lautet (auf Englisch): „I will be a healer and love all things that grow and are not barren”.
Welches Buch haben Sie als letztes gelesen?
Ich lese gerade einen Thriller mit dem Titel Der Schatten von Melanie Raabe. Ich bin normalerweise keine große Krimi- oder Thriller-Fan, dieses Buch finde ich aber spannend – und ich mag einfach ab und zu etwas anderes als sonst zu lesen.
Weitere Infos über Sie gibt es auf:
https://tu-dresden.academia.edu/VirginiaFabrizi