May 22, 2018
Forschung zu Migrationserfahrung und Männlichkeit in nigerianischer Literatur
Seit Anfang Mai ist der nigerianische Wissenschaftler Prof. Wumi Raji zu Gast an der Professur für Englische Literaturwissenschaft (Prof. Dr. Stefan Horlacher). Prof. Raji ist Research Fellow der Alexander von Humboldt-Stiftung und Professor für Theaterwissenschaften an der Obafemi Awolowo University in Ile-Ife, Nigeria. Neben den Theaterwissenschaften gilt Prof. Rajis Forschungsinteresse den Postcolonial Studies, Black American Literature und besonders den Masculinity Studies, in denen er, ausgehend von nigerianischen Migrationsromanen, unterschiedliche Anforderungen und Ansprüche an Maskulinität in so unterschiedlichen Kulturräumen wie Afrika, Europa und den Vereinigten Staaten erforscht. Im Zentrum seines Interesses steht dabei, so Prof. Raji, „wie männliche Identitäten in verschiedenen räumlichen und zeitlichen Kontexten rekonstruiert werden und wie dies in nigerianischen Migrationsromanen dargestellt bzw. entworfen wird.“
Prof. Rajis aktuelles Projekt zu Männlichkeit, Diaspora und Marginalität in nigerianischer Migrationsliteratur ergänzt die an der Professur für Englische Literaturwissenschaft betriebene Männlichkeitsforschung optimal und wird durch seine Aktualität, gesellschaftliche Relevanz und seinen Einblick in afrikanische Männlichkeiten ein großer Gewinn für die Dresdner Kolleg*innen und Studierenden sein. Konkret fragt Prof. Raji, wie ausgewählte nigerianische Autoren, bspw. Ike Oguine, Chimamanda Adichie oder Sefi Attah, die Migrations-Erfahrung widergeben, wobei eine Konzentration auf die spezifischen Besonderheiten der Männlichkeiten afro-amerikanischer Migranten in westlichen Ländern erfolgt.
Nachdem Prof. Raji während seines letzten Aufenthaltes im Frühjahr/Sommer 2015 nicht nur an dem von Prof. Horlacher im Rahmen der Strategischen Partnerschaften organisierten „International Workshop Borderlands/Edgelands“ teilgenommen hat, sondern auch einen inzwischen veröffentlichten Artikel zu “Men at the Edge: Margins and Masculinities in Nigerian Migrant Fiction” verfassen konnte, wird er nun gezielt die Arbeit an diesem Projekt fortsetzen und auf eine Buchpublikation hinarbeiten. Neben der gemeinsamen Forschung mit Prof. Horlacher wird sich Prof. Raji auch aktiv in den akademischen Austausch mit Doktorand*innen und Postdoktorand*innen der Anglistik und Amerikanistik einbringen. Dies geschieht nicht zuletzt durch seine Teilnahme an den Oberseminaren wie auch durch Gastvorträge sowie eine Kooperation mit der GenderConceptGroup.
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