Apr 05, 2016
Gemeinsam für bessere Lehre: Uni Leipzig und TU Dresden kooperieren bei neuem digitalem Lernmedium "SHRIMP"
Bei der Entwicklung eines neuen Lernmediums kooperieren im Sommersemester 2016 das Institut für Amerikanistik der Uni Leipzig und das Institut für Anglistik und Amerikanistik der TU Dresden. "Ziel ist es," so Dr. Sebastian Herrmann, Projektkoordinator an der Uni Leipzig, "ein zeitgemäßes Medium zu schaffen, das die Hochschullehre besonders in den Geisteswissenschaften bereichert." Das neue Medium heißt "Social Hypertext Reader and Interactive Mapping Platform" – kurz SHRIMP.
Das Kooperationsprojekt knüpft unmittelbar an die Pilotphase im Wintersemester 2015/16 an, in der das SHRIMP-Medium erstmals in Leipzig eingesetzt wurde. Nun wird SHRIMP für eine Lehrveranstaltung in Dresden angepasst. Es soll ausgelotet werden, wie sich das Medium in verschiedenen Studiengängen einsetzen lässt. Die didaktischen und inhaltlichen Impulse, die dabei entstehen, werden in die Weiterentwicklung des Mediums einfließen.
Anders als Lehrplattformen wie OPAL ist SHRIMP ein Hybrid aus Wiki und Social-Media-Plattform. Damit soll es speziell in geisteswissenschaftlichen Fächern multimediales Studieren und gemeinsames Lernen in Seminargruppen gezielt fördern. Die Studierenden erarbeiten ihre Lerninhalte auf individuellen Lesepfaden und diskutieren sie gemeinsam online. Das Medium stellt dafür Funktionen zum Markieren und Kommentieren bereit, gibt Feedback zum Lesefortschritt und fungiert als Schnittstelle zu den Lehrenden.
Besonders charakteristisch für SHRIMP ist die Aufbereitung der Inhalte: Die Texte sind in einzelne Abschnitte gegliedert und miteinander verlinkt. Jeder Link ist von den Lehrenden kommentiert, so dass Zusammenhänge zwischen Begriffen und Theorien aufgezeigt werden. "Die Hyperlinkstruktur der Texte im SHRIMP-Medium ermöglicht es den Studierenden, sich den Lerninhalten auf vielfältige Weise zu nähern. Dieser Aspekt trägt der heutigen Situation an den Hochschulen Rechnung, deren Lehre sich an einer heterogenen Studierendenschaft orientieren muss," erklärt Prof. Dr. Katja Kanzler von der TU Dresden.
Gefördert wird das Projekt von "Lehrpraxis im Transfer", einem Verbundprojekt des Hochschuldidaktischen Zentrums Sachsen, das im Rahmen des Qualitätspakts Lehre vom BMBF finanziert wird.