04.10.2016
Gender³ intersektional: Grenzgänge. Die große interdisziplinäre Ringvorlesung der GenderConceptGroup
„Grenzgänge“ setzen Räumlichkeit sowie Demarkation, Versperren und Abgeschlossenheit, aber auch Offenheit und die Möglichkeit des ‚Passierens‘ voraus. „Grenzgänge“ schaffen neue, liminale Räume ebenso wie Zentren und Übergangszonen. Diese räumliche Vorstellung der Grenze bzw. der Grenzüberschreitung ist auch auf andere sozio-kulturelle Prozesse übertragbar, in der Geschlechterforschung etwa auf sinnstiftende Prozesse wie die Schaffung binärer Strukturen (,männlich’ versus ‚weiblich’).
Im Mittelpunkt der Ringvorlesung „Grenzgänge“, die im Wintersemester 2016/17 von der interdisziplinären GenderConceptGroup an der TU Dresden veranstaltet wird, steht die Frage, wie sich Geschlecht, geschlechtliche Körper, aber auch geschlechtliche Identitäten verhalten, wenn sie zu Grenzen in Beziehung gesetzt und diese Grenzen selbst als ‚ge-gendert’ oder ‚gendernd‘ erkennbar werden. Was befindet sich jenseits etablierter Gegensatzpaare, und wie haltbar sind die Grenzen zwischen ‚Natur und Kultur’, ‚Natur und Technik’ oder auch zwischen ‚Mann und Frau‘ in einer Zeit, in der die Grenzen zwischen Mensch und Maschine genauso problematisch werden wie zwischen realer Lebenswelt und virtueller Realität, in der in Film und Fernsehen die Existenzform von Zombies dominiert und in der sich Millionen Menschen aufmachen, geographische und kulturelle Grenzen zu überschreiten?
Die von Prof. Dr. Stefan Horlacher (Professur für Englische Literaturwissenschaft) organisierte Ringvorlesung wird diesen Fragen ebenso nachgehen wie der Flüchtlings- und Migrationsthematik, der ‚Krise der Männlichkeit’, den Schattenbereichen der Frauenarbeit und der gesellschaftlichen Neuaushandlung von Macht. Zu den Vortragenden zählen zahlreiche Wissenschaftler*innen der TU Dresden (u.a. aus der Anglistik, Geschichtswissenschaft, Soziologie und Theologie) sowie einige internationale Gastreferent*innen.
Die Ringvorlesung, die ab 26. Oktober jeden Mittwoch um 13:00 Uhr in der August-Bebel-Straße (ABS/E11) stattfindet, ist für alle Interessierten geöffnet. Genaues Programm unter http://tu-dresden.de/slk/grenzgaenge