14.12.2018
Internationale Studenten werden gezielt unterstützt
Fachspezifisches Coachingprogramm an der Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften
Beate Diederichs
Die Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften (SLK) unterstützt mit einem Coachingprogramm Studenten aus dem Ausland fachspezifisch. Es läuft seit diesem Semester. »Rund zwanzig Interessenten lernen bereits bei den Angeboten des Programms«, berichtet Koordinatorin Lina Bräu.
Internationale Studenten, die an die Fakultät SLK der TU Dresden kommen, werden gut umsorgt: Für organisatorische Fragen können sie sich beispielsweise ans ERASMUS-Büro wenden, für freundschaftliche Hilfe und Kontakte zu einheimischen Studenten gibt es das Buddy-Programm, dazu verschiedene Treffen, Stammtische, die Angebote des Kulturbüros … »Dennoch fehlte bisher etwas, das ihnen auch bei der fachlichen Komponente, genauer: dem wissenschaftlichen Arbeiten nach den Anforderungen der entsprechenden Fachrichtungen, half. Um dem entgegenzuwirken, entstand unser Coachingprogramm für internationale Studierende der Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften«, sagt Koordinatorin Lina Bräu. Sie studiert Latein und Englisch auf Lehramt und hat beim Programm die Stelle einer studentischen Hilfskraft inne. Stefan Horlacher, Professor für Englische Sprachwissenschaft, Prodekan und Auslands- und ERASMUS-Berater der Fakultät SLK, hat das Coachingangebot in Kooperation mit dem ERASMUSBüro konzipiert. Er steht dem Programm jetzt vor. »In der Vergangenheit berichteten ihm mehrfach Dozenten davon, dass die internationalen Studenten Probleme beim fachgebundenen wissenschaftlichen Arbeiten haben. Gleichzeitig wandten sich diese Studenten ans ERASMUS-Büro, um zu fragen, wo sie dafür Hilfe bekommen könnten. So entstand die Zusammenarbeit «, erzählt Lina Bräu.
Seit diesem Semester können die ausländischen Studenten nun aus drei Angeboten des Coachingprogramms wählen: Bei einem Kurs, den Lina Bräu leitet, erfahren sie unter anderem, wie man in der SLUB recherchiert, sich für Prüfungen vorbereitet, Vorträge und Präsentationen hält oder mit Fachdatenbanken arbeitet. »Vieles davon lernt man als hiesige Studentin im täglichen Studienbetrieb. Einiges musste ich mir aber auch anlesen«, so die Koordinatorin. Bisher haben sich rund zehn Studenten aus Italien, Frankreich, England, Polen, Tschechien und Südkorea für den Kurs eingeschrieben, der einmal wöchentlich stattfindet. Die ersten Veranstaltungen liegen bereits hinter Lina Bräu und den Teilnehmern. »Sie haben erwartungsgemäß viele Fragen und großes Interesse an unseren Themen. Einige wollten zum Beispiel auch wissen, wie man einen Vortrag für eine Gruppe vorbereitet und hält. Denn so etwas gibt es an ihren Heimatunis nicht«, fügt die Studentin hinzu. Die Anmeldung für das zweite Angebot, die Tutorien, läuft noch. Hier arbeitet man kleinteiliger – in Gruppen entsprechend der Fachrichtung, zum Beispiel Klassische Philologie, Germanistik, Anglistik/Amerikanistik oder Slavistik. Jeweils ein studentischer Tutor oder eine studentische Tutorin besprechen mit den Teilnehmern, wie man mit Texten aus der jeweiligen Fachrichtung arbeitet, welche Grundlagen als bekannt vorausgesetzt werden oder welche Art von Prüfung zu erwarten ist. Das Thema Prüfung ist für viele internationale Studenten relevant, weil sie sich manche Veranstaltungen der TUD an ihrer Heimathochschule nur anrechnen lassen können, wenn sie sie mit einem Examen abgeschlossen haben. Das dritte Angebot wird ein Workshop zum wissenschaftlichen Schreiben sein, der in Kooperation mit dem Schreibzentrum der TUD am Ende des Semesters stattfinden soll.
Lina Bräu beantwortet in ihrer donnerstäglichen Sprechstunde viele Fragen zum Coachingprogramm. »Manche Besucher interessiert natürlich auch, ob sie für die Teilnahme Credit Points bekommen. Das kann ich bejahen. Aber meiner Meinung nach ist das, was sie in dem Programm lernen, mindestens genauso wertvoll wie die Punkte.«
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 20/2018 vom 11. Dezember 2018 erschienen. Die komplette Ausgabe ist hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei doreen.liesch@tu-dresden.de bestellt werden. Mehr Informationen unter universitaetsjournal.de.