May 04, 2020
Jun.Prof. Dr. Miriam Akkermann – neue Juniorprofessur für Empirische Musikwissenschaft am Institut für Kunst- und Musikwissenschaft
Name: Miriam Akkermann
Position / Professur: Juniorprofessur für Empirische Musikwissenschaft
Institut: Institut für Kunst- und Musikwissenschaft
Fakultät: Philosophische Fakultät
Nach einem künstlerischen und einem wissenschaftlichen Studium wurde Miriam Akkermann 2014 an der Universität der Künste Berlin in Musikwissenschaft promoviert. Es schlossen sich Forschungsaufenthalten am IRCAM in Paris (F) und der Hanyang University in Seoul (KOR) an. Von Dezember 2015 bis März 2019 war sie als Akademische Rätin im Fachbereich Medienwissenschaft an der Universität Bayreuth tätig. Seit April 2019 ist sie Juniorprofessorin für Empirische Musikwissenschaft an der TU Dresden.
Wo liegen Ihre Forschungsschwerpunkte und Forschungsinteressen?
In meiner Forschung beschäftige ich mich mit Analysemethodik. Das beinhaltet z.B. die Frage wie systematische und historische Ansätze kombiniert werden können, sowie der Umgang mit historisch informierter Aufführungspraxis und Archivierung. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts, insbesondere Elektroakustische Musik, Mixed Music, Computermusik und Musiktechnologie.
Was war Ihr interessantestes bzw. spannendstes Forschungsprojekt?
Von meinem bisher spannendsten Projekt komme ich gerade zurück: der Expedition Anthropozän auf die Gletscher und in den Nebelwald Ecuadors im Februar diesen Jahres. Auf der Forschungsreise haben sechs Wissenschaftler*innen aus sechs verschiedenen Disziplinen gemeinsam an der Frage gearbeitet, welche Spuren des Menschen auch an entlegenen Orten zu finden sind und welche Auswirkungen auf die Natur und das Klima beobachtet werden können. Für mich stand dabei die Frage im Fokus, wie sich Menschengemachtes in Klang niederschlägt. Neben Tonaufnahmen an exponierten Orten in der Natur standen auch Gespräche mit den Einheimischen im Fokus. Das war eine großartige und herausfordernde Abwechslung zu der Arbeit am Schreibtisch oder im Studio – und es bleibt spannend, denn nun geht es an die Auswertung der Daten.
An welchem Projekt arbeiten Sie aktuell?
Aktuell beschäftige ich mich mit der Frage, wie Aufführungspraxis von Musik systematisch untersucht werden kann: Wie können Erkenntnisse daraus für die vielen neuen Herausforderungen hilfreich sein, die bei der Archivierung und Wiederaufführung von Musik oder audio-visuellem Material im digitalen Zeitalter auftreten. Denn viele Informationen oder Quellen zu Musik sind heute digital vorhanden. Man denke nur an die Mitschnitte von Konzerten, virtuelle Playlisten, oder gänzlich digitale Arbeiten. Eine plötzliche Aktualität kommt derzeit noch durch die temporäre Schließung der Kulturinstitutionen hinzu. So entstehen gerade viele neue Ideen und technische Lösungen, wie Musik, aber auch Theater und Tanz virtuell aufgeführt und rezipiert werden kann.
Was darf auf Ihrem Schreibtisch auf keinen Fall fehlen?
Kopfhörer oder Lautsprecher. Selbst wenn ich sie nicht dauernd benutze, ist es beruhigend zu wissen, dass man sich jederzeit etwas anhören könnte.
Welchen Film haben Sie als letztes gesehen?
Joker
Weitere Infos über Sie gibt es auf:
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