Eine Gruppe von 12 Studierenden der Katholischen Theologie und der Musikwissenschaften an der TU Dresden besuchte Anfang August auf Initiative und unter Leitung von Dr. habil. Julia Enxing, Professur für Systematische Theologie (kath.), die Salzburger Hochschulwoche. Unter dem Titel „Die Komplexität der Welt und die Sehnsucht nach Einfachheit“ beleuchteten namhafte Expert*innen verschiedener Fachgebiete das Thema aus ihrer jeweiligen Perspektive.

Inhaltlich erwartete die Teilnehmenden ein breites Spektrum: Von hitzigen katholisch-systematischen Debatten über Beiträge zur Notwendigkeit von Ambiguitätstoleranz und Vorträgen zu Eintagsküken bis hin zur Klimaentwicklung und der scheinbaren Sehnsucht des Menschen nach Apokalypsen. Komplexität findet sich also in allen Bereichen unseres Lebens, so viel ist sicher. Was ist nun aber mit der Einfachheit? Ist einfach immer einfach und noch dazu immer gut? Und was sagt die Religion und der Glaube dazu?

Der Freiburger Theologe Magnus Striet sprach über den „freiheitsliebenden Menschen“, der einen „freiheitsliebenden Gott“ notwendig mache und bezeichnete den Glauben als eine Kraft, die gegenüber der Komplexität der Welt resilient machen könne. Claudia Nothelle, früher Rundfunkredakteurin, jetzt Professorin für Fernsehjournalismus an der FH Magdeburg-Stendal, erläuterte die Probleme, die sich aus der journalistischen Notwendigkeit einer möglichst knappen Darstellung komplexer Sachverhalte ergeben. Thomas Bauer vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster stellte wesentliche Begriffe vor, die einer Annäherung zum Verhältnis des Menschen zu komplexen Phänomenen dienen können: Ambiguität und Ambivalenz und die Fähigkeit des Menschen zwiespältige Erscheinungen auszuhalten und mit ihnen umgehen zu können.

Die Salzburger Hochschulwoche ist eine internationale und interdisziplinäre Sommeruniversität. Veranstaltet wird sie von der Theologischen Fakultät der Universität Salzburg, der Salzburger Äbtekonferenz der Benediktiner, dem Katholische Hochschulwerk Salzburg, der Görres-Gesellschaft, der Katholischen Akademikerverbände Deutschlands und Österreichs sowie dem Forum Hochschule und Kirche der Deutschen Bischofskonferenz. Das Ziel der Salzburger Hochschulwochen ist es, ein universitäres Forum zu bilden, auf dem die Theologie gemeinsam mit allen anderen Wissenschaften gleichermaßen grundsätzliche wie aktuelle Fragestellungen und Probleme unserer Zeit aufgreift.

Ausführliche Informationen gibt es im Bericht von Eva Mariann Karwowski und Sören Frickenhaus.