01.06.2022
Kunst, Literatur und "Global Weirding"
Im Wintersemester 2021/22 fand das internationale und englischsprachige Seminar „Global Weirding: Human-Environment Estrangement in Literature, Theory and Art” unter der Leitung des Co-Teaching Teams von Jun.-Prof. Dr. Moritz Ingwersen (Nordamerikanistik/Future Studies, TUD) und Dr. Alison Sperling (Kulturwissenschaft/Wissenschaftstheorie, TU Berlin) statt. Gefördert wurde die Lehrveranstaltung durch das ZLSB-Projekt IMPRESS im Rahmen der Virtual Exchange-Formate, bei welchen der internationale Austausch innerhalb der Lehrkräftebildung an der TU Dresden gestärkt werden soll.
Inhaltlich setzte sich das Seminar mit den kulturellen Verhandlungen der Klimakrise und des Anthropozäns auseinander, wobei der von Thomas L. Friedman eingeführte Begriff des „Global Weirding" zentraler Ausgangspunkt des Seminars war. Im Kurs sollte das gesellschaftliche Bewusstsein für die öko-systemischen Zusammenhänge des Klimawandels hervorgehoben werden. Dies geschah durch verschiedene literarische und künstlerische Medien, wie zum Beispiel die Verfremdung, die Spekulation, das Unheimliche oder über die Strategien des Surrealen.
Die Studierenden konnten verschiedene Gastvorlesungen und Seminare von führenden internationalen Expert:innen der Enviromental Humanities besuchen sowie in den direkten Austausch mit renommierten nordamerikanischen Wissenschaftler:innen und Autor:innen treten. Deren Texte lieferten zudem die Grundlage für die Lehrveranstaltung, sodass die Studierenden gleichzeitig die Aktualität und wissenschaftliche Relevanz ihrer Lektüre erfahren konnten. Beispielhaft sind hierbei die Herausgeber:innen des ersten literaturwissenschaftlichen Forschungsbandes zum Thema Global Weirding, Andrew Hageman (Luther College, Miami) und Gerry Canavan (Marquette University, Wisconsin) zu nennen, sowie Professorin Larissa Lai (University of Calgary), welche den Roman "Salt Fish Girl" verfasste, der u.a. als Kurslektüre diente. Die Studierenden konnten das Thema in ihrer Prüfungsleistung vielfältig vertiefen. So bestand neben einer Seminararbeit die Möglichkeit, kreative, künstlerische und literarische Angebote wahrzunehmen und es entstanden verschiedene Produkte, die sich kritisch und ästhetisch mit der Beziehung zwischen Mensch und Umwelt auseinandersetzen.
Auf der Jahrestagung der „Science Fiction Research Association 2022“ in Oslo soll das Projekt thematisch, theoretisch und methodologisch reflektiert werden. Mehr Informationen zur Lehrveranstaltung finden Sie hier.