25.02.2019
Neue Erhebungen zu Regionalsprache und Mundarten in Sachsen
Wie viel Dialekt wird eigentlich noch in Sachsen gesprochen? Mit dieser Fragestellung beschäftigen sich Studierende an der Professur für Germanistische Linguistik und Sprachgeschichte der TU Dresden. Das Forschungsprojekt zum heimatgebundenen Sprachgebrauch einzelner Regionen Sachsens steht unter der Leitung von Prof. Dr. Rainer Hünecke und Dr. Evelyn Koch.
Da größere empirische Erhebungen über 50 Jahre zurückliegen, ist die aktuelle Sprachsituation in Sachsen ungeklärt. Wieviel Dialekt wird in der Alltagssprache in den einzelnen städtischen und ländlichen Regionen noch verwendet? Wird zwischen Erdäpfeln, Ardäppeln und Arbern unterschieden oder ist nur noch von Kartoffeln die Rede? Wie sieht es mit dem Dialektwissen aus? Wie konsequent und in welcher Häufigkeit werden regionalsprachliche Merkmale in Abhängigkeit von der Sprechsituation eingesetzt oder vermieden?
Um auch den Wandel in der Sprache zu erforschen, werden von Studierenden der TU Dresden vorzugsweise mehrere Generationen aus einer Familie befragt. Die Probanden erhalten verschiedene Aufgaben, z.B. sollen sie vorgegebene Sätze in einen möglichst starken Dialekt übertragen, eine Bildergeschichte in ihrer Mundart nacherzählen oder auch einen Text auf Hochdeutsch vorlesen. Damit wird überprüft, inwieweit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studie ihre Sprechweise variieren können. Die Aussprache der Probanden wird aufgenommen, im Anschluss mit einem speziellen Programm analysiert und statistisch ausgewertet.
Die erste Phase des Forschungsprojekts fand von 2014 bis 2016 statt, die aktuelle Forschungsphase läuft von 2018 bis 2020.
Weitere Informationen:
Dr. Evelyn Koch
Mail:
Tel.: +49 351 463-36287