16.02.2015
Trento meets Dresden
Der Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften fördert im Rahmen der Strategischen Partnerschaft der TU Dresden mit der Università degli Studi di Trento (Italien) Forschungsaufenthalte von jungen Forschern in der jeweiligen Partnerstadt. Ende November konnten Francesca Capoluongo und Matteo Guidetti, zwei Nachwuchswissenschaftlern aus Trento, als Gäste der TU Dresden begrüßt werden.
Matteo Guidetti hat in Trento Italianistik mit den Schwerpunkten Sprachwissenschaft und Geschichte der italienischen Sprache studiert. In seiner Forschungsarbeit beschäftigt er sich mit dem Gedicht Cortona convertita des toskanischen Franziskanermönchs Francesco Moneti (1635-1712).
Ziel seiner Recherchen soll es sein, eine kritische Edition des Gedichts unter Einbeziehung seiner Entstehungs-, Verbreitungs- und Rezeptionsgeschichte vorzubereiten. Da sich eine Version des Gedichts als Teil einer Kompilation in der Handschriftensammlung der SLUB befindet, ermöglicht der Aufenthalt in Dresden Herrn Guidetti, direkt an einem zeitgenössischen Exemplar aus der Barockzeit zu arbeiten. Außerdem profitiert er von der Kooperation mit einer bestens mit der Untersuchung der Manuskripte vertrauten Gruppe von Masterstudierenden und Promovenden um Prof. Dr. Maria Lieber (Institut für Romanistik), die sich bereits seit Jahren mit den italienischen Originaldokumenten der SLUB beschäftigt. Ganz nebenbei erhofft sich er, auch die Zusammenhänge des Erwerbs der Handschrift durch den Sächsisch-Kurfürstlichen Hof zu erforschen und damit neue Erkenntnisse über den Transfer von Wissen und Kulturgütern zwischen Sachsen und Italien im 17. und 18. Jahrhundert zu erlangen.
Francesca Capoluongo, die ihre Forschungsarbeit im Fach Soziologie vorbereitet, hat während ihres Bachelorstudiums schon am Doppelabschluss-Programm der beiden Universitäten teilgenommen und zwei Semester an der TU Dresden verbracht. Während dieser Zeit absolvierte sie auch ein Praktikum am Italienzentrum der TU.
Im Fokus ihrer Recherche in Dresden steht die Geschichte der ostdeutschen Grenzen, also einerseits der Staatsgrenzen zwischen Deutschland/DDR, Polen und Tschechien/Tschechoslowakei, andererseits aber auch der Sprachgrenzen unter Berücksichtigung kultureller und ethnischer Aspekte. Dabei betont sie, wie entscheidend Dresden als Ausgangspunkt für ihre Arbeit ist, nicht nur wegen der geografischen Nähe zum Forschungsgegenstand, sondern vor allem wegen des hier angesiedelten Hannah-Arendt-Instituts, der Archive der Stadt und der SLUB. Für die Verfeinerung des Themas traf sie sich in Dresden mit Prof. Dr. Karl-Siegbert Rehberg (Institut für Soziologie) und fuhr nach Görlitz.