17.02.2015
18. Hochschultage Berufliche Bildung
Unter dem Motto „Bedeutungswandel der Berufsbildung durch Akademisierung?“ treffen sich vom 19. – 20. März 2015 Fachvertreter/-innen der Berufsbildung aus Wissenschaft, Politik und Praxis an der TU Dresden. In 16 Fachtagungen und 13 Workshops werden die Teilnehmer/-innen über die aktuellen Herausforderungen der beruflichen Bildung diskutieren.
Im Zentrum stehen die Stärken der dualen Berufsausbildung. Mit Blick auf die gesellschaftlichen Entwicklungen, den Globalisierungsprozess, der zunehmenden Technik- und Technologieentwicklung und die Schaffung eines gemeinsamen Europäischen Bildungsmarktes unterliegt die berufliche Arbeit und die damit verbundene Ausbildung einem ständigen Wandel. Die Organisationsformen der beruflichen Arbeit verändern sich und dies hat Folgen für die Arbeitsorganisation in Unternehmen. „Die Hierarchie des Management verändert sich. Die Freiheitsgrade in der Arbeitsausführung werden größer, was wiederum zur Folge hat, das höhere Verantwortlichkeiten am Arbeitsplatz entstehen. Wesentliche Aufgaben der Arbeitsplanung und Qualitätssicherung werden an die Stelle verlagert, wo der Wertschöpfungsprozess stattfindet.“ sagt Prof. Hanno Hortsch, Professor für Didaktik des beruflichen Lernens an der TU Dresden. Aus diesen Veränderungen und Entwicklungen entstehen neue Anforderungen an die Ausbildung von Facharbeitern, Technikern, Meistern und Ingenieuren. „Ist aber deshalb eine Akademisierung der beruflichen Ausbildung ableitbar? Aus diesem Grund haben wir das Thema der Tagung auch mit einem Fragezeichen enden lassen. Die Diskussion in Deutschland ist noch nicht zu Ende geführt.“ erklärt Prof. Hortsch.
Auf den 18. Hochschultagen Berufliche Bildung wird das Thema weiter diskutiert. Die Veranstalter wollen die Stärken der beruflichen Bildung aufzeigen und neue Anregungen für die berufliche und akademische Ausbildung erhalten. „Berufliche Bildung kann meines Erachtens als eine wichtige Basis für die Hochschulbildung verstanden werden.“ sagt Prof. Hortsch. Wissenschaftler, Lehrer an berufsbildenden Schulen, aber auch Ausbilder und Praxisberater werden an den zwei Tagen in Fachtagungen und Workshops über folgenden Themen diskutieren:
- Akademisierung von Arbeit und Beruf
- Verzahnung berufsqualifizierender Ausbildung mit akademischen Abschlüssen
- Berufslaufbahnkonzepte
- Anforderungen an die Qualifizierung der Lehrer/-innen
- Verdrängungseffekte auf dem Arbeitsmarkt
- Bildungspolitische Begründungslinien
- Neugestaltung der Berufsordnungsmittel
- Akteure, Kooperationspartner und vernetzte Lernortstrukturen
- Professionalisierung des Qualitätsmanagements an berufsbildenden Schulen
Weitere Informationen und das Programm zu den 18. Hochschultagen Berufliche Bildung 2015 sind auf der Webseite www.hochschultage-2015.de zu finden. Eine Anmeldung für die Tagung ist noch bis zum 10. März 2015 möglich.
Die Hochschultage Berufliche Bildung finden alle zwei Jahre an wechselnden Standorten statt und richten sich an Fachleute, die sich wissenschaftlich, politisch und praktisch mit Fragen der Berufsbildung beschäftigen. In diesem Jahr wird die Tagung von der TU Dresden ausgerichtet. Durch den Wegfall der öffentlichen Förderung durch den Bund sowie der Länder ist die Organisation der 18. Hochschultage Berufliche Bildung erstmalig stärker dezentral gesteuert. So verwalten die Fachtagungen beispielweise eigenständig ihre Anmeldungen und den Programmablauf.