22.10.2015
Eine gespaltene Stadt
Wie stehen die Dresdner zu den Themen Asyl und Zuwanderung? Eine Forschungsgruppe der Professur für Methoden der empirischen Sozialforschung am Institut für Soziologie der TU Dresden hat sich diesen Fragen gestellt und eine repräsentative Telefonbefragung der Dresdner Bevölkerung durchgeführt. Im Zeitraum vom 1. Juni – 19. Juni 2015 konnten 421 Telefoninterviews in zufällig ausgewählten Haushalten realisiert werden. Aufgrund verschiedener Varianten des Fragebogens wurden davon 219 Personen zu ihrer Einstellung gegenüber Asylsuchenden befragt.
Zentrale Ergebnisse
Das Thema Asyl spaltet Dresden. In sämtlichen Altersstufen und Schichten finden sich verschiedenste Positionen: Der größte Anteil der Dresdner Bevölkerung steht für eine offene Willkommenskultur und begegnet dem Thema Asyl mit Sympathie und Verständnis (40,6 Prozent). Etwa halb so viel Menschen zeigen deutliche Abneigung und Feindlichkeit gegen Asylsuchende (20,4 Prozent). Viele sind aber noch unentschieden oder haben eine geteilte Meinung zum Asyl (39 Prozent).
Die Inhalte von Pegida finden bei der Dresdner Bevölkerung wenig Zuspruch. Nur 12 Prozent der Befragten stimmen den Positionen der Organisation zu, davon nur 2,3 Prozent die ihnen vollständig zustimmen. Dagegen lehnen 60,1 Prozent die Inhalte von Pegida ab, davon distanzieren sich 33,7 Prozent sehr deutlich von den Inhalten. In der Umfrage wurde neben dem Thema Asyl noch einer Reihe weiterer Einstellungsmerkmale erhoben. Als ein zentrales Ergebnis spricht sich die Dresdner Bevölkerung mehrheitlich für Zuwanderung aus. Muslimen die Zuwanderung zu untersagen, wurde von 78,6 Prozent der Befragten abgelehnt. Ebenso die Aussage, dass es in Deutschland zu viele Zuwanderer gebe, dies verneinen 57,9 Prozent.
Die ausführliche Studie kann hier heruntergeladen werden.