28.08.2019
On Bees and Humans - A Love Affair between Nature and Culture
Bienen und Menschen haben eine langjährige Beziehung, die bis in die Steinzeit zurückreicht. Seit der Antike faszinieren sie Philosophen, Wissenschaftler und Dichter gleichermaßen - nicht nur als Honigproduzenten, sondern auch wegen ihrer besonderen Form des sozialen Lebens in einer Kolonie. Bienen gelten aufgrund ihrer effizienten Arbeitsteilung und ihres - zumindest aus menschlicher Sicht - kollektiven Zweckbewusstseins als Vorbild und Begleiter des Menschen. Sie sind Teil der Natur, Medium und zugleich Vorbild der gesellschaftlichen Organisation und des Austauschs mit der Natur.
Was die Biene für den Menschen bedeutet und warum sie Medium und Vorbild zugleich ist, wird beim interdisziplinären Symposium “On Bees and Humans - A Love Affair between Nature and Culture” am 10. Oktober 2019 disktuiert. Cornelia Probst vom Center for Molecular and Cellular Bioengineering (CMCB) der TU Dresden sprach mit den Organisatorinnen Dr. Anja Buttstedt und Dr. Solvejg Nitzke.
Am 10. Oktober 2019 veranstaltet Ihr ein interdisziplinäres Symposium mit dem Titel "On Bees and Humans - A Love Affair between Nature and Culture". Welche Fachdisziplinen treffen sich dort?
Bei uns treffen Geisteswissenschaften auf Naturwissenschaften, das heißt, wir arbeiten maximal interdisziplinär, um erst einmal zu schauen, über welche Bienen wir eigentlich reden, wenn wir sie in den einzelnen Fächern erforschen.
Welche Ziele verfolgt Ihr mit dem Symposium?
Die Forschung in den Geistes- und den Naturwissenschaften erfolgt heutzutage leider nicht mehr miteinander, sondern vielmehr nebeneinander her, wenn nicht sogar in Konkurrenz. Gerade die Bienenforschung überschreitet aber seit jeher disziplinäre Grenzen und so hat das Symposium zum Ziel ein Forum für verschiedene Perspektiven zu bieten, um Bienenforschung wieder in den Dialog zu bringen, der sie gesellschaftlich relevant und kommunizierbar macht.
Ihr sprecht von "Fehlinformation und politischer Instrumentalisierung" in der öffentlichen Debatte rund um die Biene. Was genau meint Ihr?
Die Honigbiene (Apis mellifera) wird beim Thema “Bienensterben” stark politisch instrumentalisiert, um der Öffentlichkeit die Bedeutung von Bestäubern für unsere Umwelt und die Notwendigkeit ihres Schutzes zu verdeutlichen. Dabei ist gerade die Honigbiene weit davon entfernt, vom Aussterben bedroht zu sein. Sie ist eher ein Teil des Problems, da die massive Haltung von Honigbienen stark zur Verbreitung von Krankheiten auf Wildbienen und andere Bestäuber beiträgt. So gefährdet die massive Vereinfachung ganz konkret Biodiversität und trägt zu einer Monokultur der Diskussion bei.
Wen sprecht Ihr mit dem Symposium an?
Das Symposium (in englischer Sprache) richtet sich an ein universitäres Publikum - bei uns sind Wissenschaftler aus allen Bereichen willkommen! Die Abendveranstaltung im Hygiene-Museum (auf Deutsch) richtet sich auch an ein breiteres Publikum.