31.08.2018
Paul Adler (wieder-)entdecken – 1. Internationale Paul-Adler-Konferenz
Vom 27. bis 29. September wird vom MitteleuropaZentrum der TU Dresden die erste internationale Paul-Adler-Konferenz organisiert. Anlässlich des 140. Geburtstages des deutsch-jüdischen Dichters soll die Konferenz den Autor wieder ins öffentliche Gedächtnis rücken und die wissenschaftlichen Voraussetzungen für eine Wiederentdeckung seiner Werke schaffen.
Paul Adler (1878 – 1946) zählt, obwohl er heute beinahe vergessen ist, zu den faszinierendsten Persönlichkeiten der klassischen Moderne. Geboren in Prag, lebte und arbeitete er bis zu seiner Vertreibung 1933 fast 20 Jahre in Dresden und Hellerau. In den 1910er Jahren hatte er sich schnell einen Namen gemacht: als Bohemien, kompromissloser Pazifist, als führendes Mitglied der „Sozialistischen Gruppe Geistesarbeiter“ in der Dresdner Novemberrevolution und als moderner Autor, den Kafka bewunderte.
Im Rahmen der Konferenz wird der Stand der bisherigen Forschung zu Paul Adlers Werken präsentiert. Des Weiteren werden die Fortschritte der im vergangenen Jahr gestarteten kritischen Ausgabe der Gesammelten Werke des Autors diskutiert. Beiträge aus unterschiedlichen Disziplinen – darunter Geschichtswissenschaft, Philosophie, Judaistik, Musik- und auch Politikwissenschaft – ermöglichen es, ein umfassendes Bild von Paul Adlers Arbeit zu gewinnen und – wo nötig – die bisherigen Erkenntnisse zu korrigieren.
Edieren, Forschung und Präsentation literarischer Texte sollten stets Hand in Hand gehen, weshalb ein umfangreiches Programm den wissenschaftlichen Teil der Konferenz umrahmt: Der Dresdner Essayist und Lyriker Durs Grünbein wird gemeinsam mit Dr. Annette Teufel, der Herausgeberin der Adler-Ausgabe, aus „Nämlich“ sowie aus seinem „Kaleidoskop“ „Die Jahre im Zoo“ lesen. Die Autorin Angelika Meier stellt „England“ vor – eine Antwort auf Adlers „Nämlich“.
Zu den Lesungen, aber auch zur Konferenz sind interessierte Gäste herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.
Die Veranstaltung ist ein Gemeinschaftsprojekt des MitteleuropaZentrums der TU Dresden mit dem »Literaturhaus Villa Augustin« und »HELLERAU - Europäisches Zentrum der Künste«.
Die Konferenz wird freundlich gefördert von der Fritz Thyssen Stiftung.
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