06.04.2020
Prof. Dr. Simon Meier-Vieracker – neuer Professor für Angewandte Linguistik am Institut für Germanistik
Name: Simon Meier-Vieracker
Professur: Professor für Angewandte Linguistik
Institut: Germanistik
Fakultät: Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften
Prof. Dr. Simon Meier-Vieracker war nach seinem Studium der Kommunikationswissenschaft und Philosophie an den Universitäten Duisburg-Essen und Florenz als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Germanistik an der Universität Bern tätig und wurde dort 2012 in Deutscher Sprachwissenschaft promoviert. Danach arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Allgemeine Linguistik der TU Berlin. Von Oktober 2017 – Januar 2020 hat er die Professur für Angewandte Linguistik an der TU Dresden vertreten und wurde zum Februar 2020 berufen.
Wo liegen Ihre Forschungsschwerpunkte und Forschungsinteressen?
Meine Forschungsschwerpunkte liegen in der Korpuslinguistik, der Diskurslinguistik und der Medienlinguistik. Im Rahmen einer umfassenden Digital Linguistics untersuche ich Kommunikation in digitalen, insbesondere sozialen Medien und nutze hierfür digitale Methoden aus Korpuslinguistik und Text Mining. Anwendungsfelder sind der Zusammenhang von Sprache und Politik sowie von Sprache und Fußball.
Was war Ihr interessantestes bzw. spannendstes Forschungsprojekt?
In einem von der DFG geförderten Netzwerk zum Thema „Diskurse digital“ arbeite ich seit 2017 mit einer Reihe von Kolleg*innen aus dem In- und Ausland an der theoretischen und methodischen Fundierung einer ganz auf digitale Medien zugeschnittenen Diskursanalyse. Das ist ungeheuer spannend, weil sich die Medien selbst so schnell und dynamisch entwickeln, dass sich fast täglich neue interessante Felder auftun.
An welchem Projekt arbeiten Sie aktuell?
Eigentlich sollte das kommende Jahr im Zeichen des Fußballs stehen. Ich werde mit einem Schweizer Kollegen eine Studienbibliographie und eine Einführung in die Fußballlinguistik schreiben, außerdem arbeite ich gerade an Fallstudien zur Verdatung und Algorithmisierung der Fußballberichterstattung. Nachdem der Fußball aber gerade auf Eis liegt und auch die Europameisterschaft nicht stattfindet, sind mir die Datenquellen kurzfristig abhandengekommen. Deshalb werde ich mich vertieft dem Thema Sprache und Medizin widmen, z.B. in einem kurzfristig angesetzten Seminar „Wissenschaftskommunikation 2.0“, in dem wir uns insbesondere mit der Corona-Krise beschäftigen werden.
Was darf auf Ihrem Schreibtisch auf keinen Fall fehlen?
Ein internetfähiges Gerät mit Zugang zu Social Media, allen voran Twitter. Ich nutze Twitter zur Vernetzung mit Kolleg*innen, um über aktuelle Themen und Projekte informiert zu bleiben, und natürlich auch als Forschungsgegenstand.
Haben Sie ein Lieblingszitat? Wenn ja, welches und von wem ist es?
An meiner Bürotür hängt der Schluss des Romans Molloy von Samuel Beckett: „Then I went back into the house and wrote, It is midnight. The rain is beating on the windows. It was not midnight. It was not raining.“ Ich mag das Zitat, weil es so schön auf den Punkt bringt, was Sprache leistet.
Welches Buch haben Sie als letztes gelesen?
Tonio Schachinger: Nicht wie ihr
Weitere Infos über Sie gibt es auf:
- Mein Blog: www.fussballlinguistik.de
- Mein Twitteraccount: https://twitter.com/fussballinguist
- Twitter-Account der Professur: https://twitter.com/ali_tudresden
- Außerdem möchte ich den Blog LingDrafts empfehlen, für den ich regelmäßig schreibe: https://lingdrafts.hypotheses.org/