Apr 13, 2017
Stiftung Mercator fördert Demokratie- und Migrationsforschung an der TU Dresden
Unter Leitung des TUD-Politikwissenschaftlers Hans Vorländer wird das „Mercator Forum Migration und Demokratie“ gegründet.
In den kommenden Monaten wird das Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) seine Arbeit aufnehmen. Das neue Forum wird mit rund 3,3 Millionen Euro durch die Stiftung Mercator gefördert. Neben der Forschung sollen auch konkrete Handlungsempfehlungen für Politik, Bildung und administrative Praxis erarbeitet werden.
„Das neue Mercator Forum wird die deutsche Demokratie- und Migrationsforschung durch innovative Ideen und ungewohnte Perspektiven vorantreiben und zugleich Impulse für die Praxis geben. In enger Verzahnung von Forschung und Praxis gehen wir der Frage nach: Was können Politik, Verwaltung, Bildungseinrichtungen und die Medien konkret tun, um der Polarisierung und Radikalisierung in den europäischen Gesellschaften entgegen zu treten? sagt der Projektdirektor Hans Vorländer, Inhaber des Lehrstuhls für Politische Theorie und Ideengeschichte und Direktor des Zentrums für Verfassungs- und Demokratieforschung an der TU Dresden.
Mit der Förderung des Forums Migration und Demokratie durch die Stiftung Mercator wird einmal mehr das Renommee der Geistes- und Sozialwissenschaften der TU Dresden unterstrichen. Die Forschungsprofillinie „Kultur und gesellschaftlicher Wandel“ erfährt mit der Gründung von MIDEM eine weitere Schärfung.
„Der Stiftung Mercator liegen die Handlungsfähigkeit Europas und eine bessere Integration von Zuwanderern am Herzen“, so der Geschäftsführer Dr. Wolfgang Rohe von Stiftung Mercator. „Darum fördern wir das Mercator Forum, welches den Umgang europäischer Demokratien mit dem Thema Migration untersucht und zu staatenübergreifenden Lösungsempfehlungen an Politik und Öffentlichkeit gelangen will.“
„Migration setzt Demokratien unter Stress, spaltet Gesellschaften und gefährdet den Zusammenhalt in Europa“, sagt Hans Vorländer. „Das neugegründete Mercator Forum wird den Zusammenhang von Migration und Demokratie untersuchen und Impulse für demokratiefördernde Politik und gesellschaftlichen Zusammenhalt setzen sowie Empfehlungen für die politische Bildung und das Handeln der Verwaltung entwickeln.“
Hans Vorländer und sein Team beschäftigen sich bereits seit Jahren intensiv mit Themen der Demokratie- und Migrationsforschung. Sie werdendas Forschungsvorhaben am Standort Dresden koordinieren. Forschungspartner ist die Universität Duisburg-Essen.
Mit der Fördersumme werdenvier Forschungsgruppen eingerichtet, die während der dreijährigen Laufzeit Forschung zu ausgewählten Themenbereichen wie u.a. Identität und Zusammenhalt, Krisenwahrnehmung und Populismus, demokratische Institutionen und regionale Kontexte betreiben werden. Die Forschungstätigkeit erfolgt interdisziplinär und in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Forschungspartnern.