04.12.2015
Theologe der TU Dresden erhält Preise für seine Dissertation
Dr. Jan Heilmann vom Institut für Evangelische Theologie der TU Dresden erhielt den Philipp-Matthäus-Hahn-Preis 2015 und den Preis der Armin Schmitt Stiftung für biblische Textforschung 2015 für seine Dissertation "Wein und Blut. Das Ende der Eucharistie im Johannesevangelium und dessen Konsequenzen".
In seiner Arbeit untersucht Jan Heilmann die Bedeutung von Wein und Blut im Johannesevangelium. Dabei zeigt er, dass die Aufforderung Jesu, man müsse sein Fleisch kauen und sein Blut trinken, nicht auf den Verzehr von Brot und Wein verweist. Vielmehr sei dies „ein Sinnbild für die Lehre Jesu, die von den Glaubenden gegessen und getrunken werden muss.“, erklärt Heilmann. „Im frühen Christentum gab es keinen mit dem heutigen Abendmahl vergleichbaren Ritus, bei dem Brot und Wein in symbolischen Portionen als Leib und Blut Christi verspeist worden wären. Dieses Ritual entwickelte sich erst mit dem Wachsen der Gemeinden, denn ein gemeinsam Essen und Trinken war ab einer bestimmten Gemeindegröße nicht mehr möglich. Der Text des Johannesevangeliums habe somit eher ein Ritual mitgeprägt, als dass er eines schildere.“
Der Philipp-Matthäus-Hahn-Preis der Stadt Kornwestheim wird seit 1993 alle drei Jahre vergeben. Die Auszeichnung wird in enger Zusammenarbeit mit der Eberhard-Karls-Universität Tübingen für herausragende wissenschaftliche Arbeiten verliehen, die sich intensiv mit einem theologischen oder naturwissenschaftlichen Thema auseinandersetzen.
Der Preis der Armin Schmitt Stiftung für biblische Textforschung wird vergeben für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten aus den Bereichen Altes und Neues Testament, Apokryphen und Pseudepigraphen, antike Bibelübersetzungen (vor allem Septuaginta), Qumrantexte mit biblischem Bezug sowie patristische Forschungen zur Bibelauslegung.