12.02.2018
TU Dresden beteiligt sich am Bau einer Big Data Zeitmaschine
Wie sähe die Welt aus, wenn wir auf Dokumente der Vergangenheit ebenso leicht zugreifen könnten wie auf die Daten der Gegenwart? Könnten wir damit bessere Prognosen für die Zukunft ableiten? Wäre es möglich Klimaveränderung und -entwicklung auf Basis umfassend dokumentierter Aufzeichnungen bewusster zu gestalten? Können historische 4D-Simulationen unser Wissen zur europäischen Geschichte verbessern? Welche innovativen Geschäftsmodelle befördern Tourismus, Verkehr und Planung?
Diesen Fragen geht das FET-Flagship Vorhaben„Time Machine“ nach, bei dem die TU Dresden Gründungsmitglied ist. Dr. Sander Münster und Stephan Schwartzkopff vom Medienzentrum der TU Dresden werden den Aufbau der deutschen Unterstützer-Community organisieren. Der nächste Schritt ist die Beantragung einer EU-Finanzierung für die Vorphase des Flagship-Vorhabens, in welcher dann der Hauptantrag gemeinsam erarbeitet werden soll.
Das FET-Flagship Time Machine ist ein Netzwerk von Wissenschaftlern aus über 160 internationalen Einrichtungen in mehr als 30 Ländern, die gemeinsam ein virtuelle Zeitmaschine bauen wollen. Dieser Large-Scale-Simulator bildet 2.000 Jahre europäische Geschichte ab und verwandelt so kilometerweise Archive und große Sammlungen von Museen in ein digitales Informationssystem. Die Time Machine ist dabei mehr als nur eine Sammlung von Dokumenten und abstrakten Modellen. Sie macht die Vergangenheit als neuen Erfahrungsraum zugänglich, denn Simulations- und Virtual Reality-Technologien ermöglichen auch ein komplettes Eintauchen in verschwundene Orte. Weiterhin, so hoffen die Forscher, werden im Zuge des Time-Machine-Vorhabens digitale Werkzeuge und Instrumente entwickelt, um Entscheidungs- und Planungsprozesse des 21. Jahrhunderts prognostisch bewältigen zu können. Die Möglichkeit, die historische Tiefendimension in Prognosen einzubeziehen, wird nachhaltigen Einfluss auf die gesellschaftlichen Bereiche Bildung, Gesundheit, Wirtschaft, Justiz, Industrie, Umwelt etc. nehmen.
Die „Future and Emerging Technologies (FET) Flagships“ sind ehrgeizige, agenda-basierte Forschungsinitiativen, die auf zehn Jahre angelegt sind. Ziel ist es, die besten Wissenschaftler anzuziehen und dauerhaft europäische Exzellenzzentren zu etablieren, die auf ihrem Gebiet weltweit führend sind.
Informationen für Journalisten
Dr. Sander Münster
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Tel.: 0351 463 32530