21.09.2016
„Übergänge gestalten“ - 2. Fachtagung Werken-TC-WTH an der TU Dresden
Die schulartenübergreifende und damit einmalig im Konzept ausgerichtete 2. Fachtagung Werken-Technik/Computer (TC)-Wirtschaft-Technik-Haushalt (WTH) wird am 22. September 2016 an der TU Dresden stattfinden. Mit dem Motto „Übergänge gestalten“ steht sie unter einem besonderen Licht. Die Tagung greift die aktuelle bildungspolitisch angespannte Situation in Sachsen auf und befasst sich mit den daraus resultierenden Entscheidungen durch die Politik, den Zeichen von gravierendem Fachkräftemangel, Integration und gesellschaftlicher Teilhabe. Somit ist diese vom Staatsministerium für Kultus finanzierte und von der TU Dresden ins Leben gerufene Fachtagung besonders spannend.
Über 150 Akteure aus den allgemeinbildenden Schularten der Fächer Werken, Technik/Computer (TC) und Wirtschaft-Technik-Haushalt (WTH), sowie aus Hochschule, Wirtschaft und Politik treffen sich bereits zum 2. Mal in dieser Zusammensetzung. Für die großangelegte Lehrerfortbildung mit insgesamt 12 Workshops, einem hochschulischen Austausch sowie einem Markt der Möglichkeiten mit Bildungspartnern wurden bundesweit Referenten akquiriert.
Lebensweltliche Bildung und Förderung für technisches Interesse beginnt im frühen Kindesalter und hat direkte Auswirkungen bis hin zur Berufswahl. Sie wird jedoch nicht durchgängig schulisch angeboten. Nachdem das Sächsische Staatsministerium für Kultus (SMK) im Frühjahr entschieden hat, die Vertiefungsrichtungen der 10. Klasse der Oberschule mit dem begonnenen Schuljahr abzuschaffen, gab und gibt es von Seiten der Universität, den Kammern und Wirtschaftsverbänden, Studierenden, Eltern, Lehrern und Privatpersonen breiten Widerstand, der über Sachsens Grenzen hinaus formuliert wurde. Andere Bundesländer rüsten die lebensweltlichen Themen Technik und Verbraucherbildung auf. Dazu stellt die Referentin Helga Jeske von der Europa-Universität Flensburg das Fach Verbraucherbildung in Schleswig-Holstein vor. Die Situation in Sachsen wird im Eingangsvortrag von Dr. Birgit Peukert kritisch beleuchtet. Die Verbraucherbildung bleibt in Sachsen unerwähnt und die dringend benötigte technische Bildung im Gymnasium endet mit der 6. Klasse und steckt so in einer Sackgasse. Hinzukommt, dass in der Oberschule, die als Praxiselite gepriesen wird, das Vertiefungsjahr beschnitten wurde und die technische und wirtschaftliche und auf Gesundheit und Soziales fokussierte Ausrichtung abgeschafft wurde. Fächer wie Geschichte, Geografie und Gesellschaftskunde zu stärken, ist in der heutigen Situation wichtig. Es sollte aber nicht auf Kosten dieser lebens- und arbeitsweltlichen Bildung geschehen.
Weitere Informationen unter: https://tu-dresden.de/gsw/ew/ibbd/wth/fach-wth/news/2-fachtagung-werken-technik-computer-tc-wirtschaft-technik-haushalt-wth