08.06.2022
Video mit starken Stimmen der Migrationsgesellschaft
Die ostdeutsche Migrationsgesellschaft: vielfältig, sehr engagiert, aber in Medien, Kultur und Wissenschaft oft unterrepräsentiert. Acht engagierte Personen aus Dresden, Weimar, Cottbus, Leipzig, Halle und Berlin erzählen in einem Videoclip des ZfI-Projekts MigOst, was sie stört und was sie sich wünschen.
„Als Schwarze Ostdeutsche, als Ostdeutsche of Color fühle ich mich eigentlich nie gesehen, weil es uns im öffentlichen Diskurs eigentlich nie gab.", sagt zum Beispiel die in Wernigerode geborene Soziologin und Autorin Katharina Warda.
Angelika Kim, die im sächsischen Döbeln aufgewachsen ist: „Wir wissen, dass es in Deutschland als eine nicht-weiße Person super schwer ist, einfach zu sagen: ich komme aus Deutschland. Weil, dann wird der Person das aberkannt und in Frage gestellt und nach Ursprüngen gefragt. Und wenn Menschen dann auch noch sagen, dass sie Ostdeutsche sind oder Ossis, das bringt eine weitere Hürde, über die man springen muss, weil das wird erst recht nicht akzeptiert oder anerkannt.“.
Entstanden ist der vierminütige Clip im Rahmen des Projekts „MigOst - Ostdeutsche Migrationsgesellschaft selbst erzählen“. Das Projektteam veranstaltet in Cottbus, Dresden und Halle Erzählcafés zusammen mit migrantischen Selbstorganisationen und interessierten zivilgesellschaftlichen Gruppen.
Ausgehend von den gesammelten Ergebnissen der Erzählcafés werden ab 2023 gemeinsam mit Kulturinstitutionen in Dresden, Halle und Cottbus Theaterstücke, Ausstellungen oder Stadtführungen entwickelt. Sie werden von Erinnerungen und Erfahrungen der Teilnehmenden erzählen und sie für eine breite Öffentlichkeit zugänglich machen, um die ostdeutsche Migrationsgesellschaft sichtbarer zu machen.
Hier geht's zum Videoclip. Mehr Infos zum Projekt finden Sie hier.